Iran warnt: US-Flugzeugträger darf nicht in den Golf

Iran droht USFlugzeugtraeger darf
Iran droht USFlugzeugtraeger darf(c) REUTERS (HANDOUT)
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Der Iran warnt die USA vor der Rücksendung ihres Flugzeugträgers in den Golf. Die EU soll dem Land einen Termin für neue Gespräche über sein umstrittenes Atomprogramm vermitteln.

Der Streit um eine Sperre der wichtigsten Ölhandelsroute der Welt - die Straße von Hormus - kühlt nicht ab: Am Dienstag wandte sich der Iran an die USA. Sie sollten nicht auf die Idee kommen, ihren jüngst abgezogenen Flugzeugträger in den Golf zurückzuschicken. "Der Iran wird diese Warnung nicht wiederholen", sagte der iranische Armee-Chef Ataollah Salehi der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Die USA hatten den Träger wegen eines Seemanövers der iranischen Streitkräfte unweit der Straße von Hormus abgezogen.

Erst am Montag hatte der Iran nach Angaben von Vize-Marinechef Mahmoud Moussavi Anti-Schiffraketen der Modelle „Noor" und „Qader" getestet - um sein "Verteidigungspotenzial" zu demonstrieren. Denn der Druck auf das Land wächst beständig. Nach dem Bericht der internationalen Atomenergiebehörde soll der Iran nach Nuklearwaffen streben - Teheran behauptete in der Vergangenheit dagegen immer wieder, die Kernkraft nur zu friedlichen Zwecken zu gebrauchen.

Eine Sichtweise, die die EU - allen voran Frankreich - nicht teilt. Erst am Dienstag betonte der französische Außenminister Alain Juppé im Sender i-Télé, er habe keine Zweifel daran, dass der Iran an einer Atombombe bastle. Die EU erwägt daher ein Ölembargo, um die Islamische Republik vom Bau einer Atombombe abzubringen. US-Präsident Barack Obama griff am Wochenende zu drastischen Mitteln und verhängte neue Sanktionen gegen Iran, vor allem gegen Finanzinstitutionen.

Iran bittet um neue Atom-Gespräche

Der Iran hat unterdessen die Europäische Union um einen Termin für die Wiederaufnahme der Gespräche über sein umstrittenes Atomprogramm gebeten. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton solle "ein Datum und einen Ort" für neue Verhandlungen mit der 5+1-Gruppe aus den fünf UNO-Vetomächten USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China sowie Deutschland vorschlagen, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Ramin Mehmanparast, am Dienstag. Sobald Zeit und Ort feststünden, werde der iranische Chefunterhändler Said Jalili seinen "Standpunkt" erläutern.

Die Atomverhandlungen liegen seit fast einem Jahr auf Eis. Ashton hatte dem Iran bereits im Oktober eine Wiederaufnahme der Gespräche angeboten. Ende Dezember erklärte sich der iranische Unterhändler Jalili dazu bereit.

Straße von Hormus

Die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen hatten zuletzt deutlich zugenommen, weil Teheran damit gedroht hatte, im Fall von Sanktionen gegen seine Ölexporte die Straße von Hormus zu sperren. Durch die Verbindung zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer laufen bis zu 20 Prozent der weltweiten Erdöltransporte. Am Montag testete der Iran bei einer Marineübung nahe der strategisch wichtigen Meerenge mehrere Raketen.

(Ag./Red.)

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