US-Vorwahl: Romney siegt mit acht Stimmen Vorsprung

US-Vorwahl: Romney siegt mit acht Stimmen Vorsprung
US-Vorwahl: Romney siegt mit acht Stimmen Vorsprung(c) EPA (Tannen Maury)
  • Drucken

Bei der ersten Vorwahl der Republikaner in Iowa liegen Favorit Mitt Romney und Ex-Senator Rick Santorum praktisch gleichauf. Rick Perry will nach einem enttäuschenden Ergebnis seine Kandidatur überdenken.

Bei den ersten Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner in Iowa haben sich zwei Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert: Der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, siegte mit nur acht Stimmen Vorsprung vor dem christlich-konservativen Ex-Senator Rick Santorum. Die beiden Kandidaten kamen damit auf jeweils rund 24,5 Prozent.

Der Kongressabgeordnete Ron Paul erhielt 21,5 Prozent. Die weiteren Bewerber folgten erst mit deutlichem Abstand. Der frühere Chef des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, erhielt 13 Prozent, der texanische Gouverneur Rick Perry zehn Prozent und die Tea-Party-Ikone Michele Bachmann nur fünf Prozent. Der Ex-Gouverneur von Utah, Jon Huntsman, der in Iowa praktisch keinen Wahlkampf betrieben hatte, erreichte weniger als ein Prozent.

Romney gilt als Favorit unter den Kandidaten, er lag zuletzt in landesweiten Umfragen voran. Experten halten den langjährigen Manager einer Finanzfirma wegen seiner Wirtschaftskompetenz für den schwierigsten der möglichen Gegner Obamas. Santorum gilt als äußerst konservativer Politiker: Er will etwa, dass Abtreibungen auch bei Vergewaltigungen und Inzest verboten werden.

Perry überdenkt Kandidatur

Nach seinem enttäuschenden Abschneiden will Rick Perry nun seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur überdenken. Er sagte am Dienstagabend vor seinen Anhängern, dass er in seinen Heimatstaat zurückkehren werde, um das Ergebnis zu bewerten. Er wolle prüfen, "ob es für mich in diesem Rennen einen Pfad nach vorne gibt".

Iowa als erster Test

Bei den Caucuses waren Republikaner überall in Iowa zu etwa zweistündigen Wahlversammlungen zusammengekommen, um über die Bewerber zu diskutieren und abzustimmen. Die Bedeutung der Vorwahlen in Iowa ist vor allem symbolisch: Die Stimmen aus dem kleinen Bundesstaat fallen bei der landesweiten Kandidatenkür kaum ins Gewicht. Allerdings kann der Sieger für sich in Anspruch nehmen, den ersten wirklichen Test an der Wahlurne gewonnen zu haben.

Nach Iowa finden am 10. Jänner die zweiten Vorwahlen in New Hampshire statt, anschließend folgen in dichtem Takt weitere Abstimmungen. Auf dem republikanischen Parteitag Ende August wählen die Delegierten aus den Bundesstaaten dann offiziell den Herausforderer von Präsident Barack Obama bei den Wahlen am 6. November 2012.

--> Alle Vorwahl-Termine

Obamas Kandidatur als Formsache

Obama stimmte seine Anhänger in Iowa mit kämpferischen Worten auf das Wahljahr ein. "Wir haben viel getan und wir haben noch viel mehr zu tun. Darum brauchen wir vier weitere Jahre", sagte Obama am Dienstagabend in einer Videokonferenz, die bei den Caucuses der Demokraten in Iowa übertragen wurde. Da Obamas Kandidatur innerparteilich nicht umstritten ist, ist der demokratische Nominierungsprozess dieses Mal lediglich Formsache.

Zustimmung sinkt

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage muss Obama jedoch um seine Wiederwahl bangen. Seine Zustimmungswerte liegen in Umfragen derzeit deutlich unter 50 Prozent. Die republikanischen Bewerber fahren bereits heftige Attacken gegen den Präsidenten. Sie werfen Obama vor, Unternehmen mit zu viel staatlicher Einmischung in Ketten gelegt zu haben und für die lahmende Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich zu sein.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild
Außenpolitik

Wer in Iowa siegt, hat noch nicht gesiegt

Die republikanischen Vorwahlen beginnen in dem Agrarstaat im Mittleren Westen. Iowa setzt mit den ersten Vorwahlen oft genug einen Trend, zu einem politischen Orakel taugt der Bundesstaaten aber nur bedingt.
Vorwahlen in Iowa
Außenpolitik

Fragen und Antworten zum Vorwahl-Marathon

Die Republikaner haben mit der Wahl des Herausforderers von Barack Obama begonnen. Das Wichtigste im Überblick.
Außenpolitik

USA: Der Zeitplan für den Vorwahl-Marathon

Alle Termine der Präsidentschafts-Vorwahlen im Überblick.
Romney gewinnt USVorwahl Hampshire
Außenpolitik

Romney gewinnt US-Vorwahl in New Hampshire klar

Der Favorit Mitt Romney setzt sich bei den Vorwahlen der US-Republikaner durch. Obama bezeichnet er als gescheiterten Präsidenten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.