Mindestens 25 Menschen wurden bei zwei Bombenangriffen in der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo getötet - 175 weitere sollen verletzt worden sein.
Bei zwei Bombenanschlägen in der syrischen Stadt Aleppo sind am Freitag nach Medienangaben mindestens 25 Menschen getötet worden. Das Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf das Gesundheitsministerium von 175 Verletzten. Im staatlichen Fernsehen waren Bilder von teilweise eingestürzten Gebäuden und Blut auf der Straße zu sehen. Das Staatsfernsehen nannte "bewaffnete Terrorgruppen" als Urheber.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur SANA sollen die Terroranschläge einem Gebäude des Militärgeheimdienstes und dem Sitz der Ordnungspolizei gegolten haben. Es habe mehrere "Märtyrer" gegeben. Angeblich sollen sich auch Kinder unter den Toten befinden.
"Schwarzes Theaterstück des Regimes"
Gegner von Präsident Bashar al-Assad machten dagegen das Regime für die Anschläge verantwortlich. Demnach hatten die Regierungstruppen nach den Detonationen jeweils mehrere Schüsse abgegeben, um den Eindruck zu erwecken, es habe ein Gefecht zwischen ihnen und den "Terroristen" stattgefunden. Augenzeugen sprachen am Freitag von einem "schwarzen Theaterstück des Regimes".
In der Protesthochburg Homs besetzte die Armee in der Nacht auf Freitag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ein Wohnviertel mit Panzern. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London sollen in Homs, das seit Tagen unter Beschuss steht, am Donnerstag 63 Getötete geborgen und identifiziert worden sein. In anderen Ortschaften hätten die Truppen des Regimes mindestens zwölf Zivilisten getötet.
Libanon sammelt Truppen an Grenze
Unterdessen zog die Führung im Nachbarland Libanon Truppen an der Grenze zu Syrien zusammen. Zuvor war berichtet worden, über die Grenze würden Waffen nach Homs geschmuggelt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Armeequellen erfuhr. "Mit dieser Maßnahme soll die libanesische Grenze geschützt werden", hieß es. Ein Augenzeuge berichtete, zahlreiche Soldaten seien Freitag früh an die Grenze beordert worden, wo sie Kontrollpunkte errichtet hätten.
Bei dem seit Monaten anhaltenden Aufstand gegen Assad sind Menschenrechtsgruppen zufolge bereits mehr als 6000 Menschen ums Leben gekommen. Der UNO-Sicherheitsrat hat sich bisher wegen der Weigerung Russlands und Chinas nicht auf eine Resolution zur Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens der Anhänger von Staatschef Assad gegen die Opposition einigen können.
(Ag./Red.)