Russlands Premier will 600 Milliarden Euro in das Militär pumpen - und zwar
als Reaktion auf das Nato-Raketenabwehrsystem. "Zu viel Patriotismus" könne es in dieser Frage nicht geben, so Putin.
Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Russland hat Regierungschef Wladimir Putin eine beispiellose militärische Aufrüstung angekündigt. Dies sei notwendig angesichts des von USA und NATO geplanten Raketenabwehrsystems, schreibt Putin in einem am Montag in der Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta" veröffentlichten Beitrag.
Auch Russland müsse nun sein Luft- und Weltraum-Abwehrsystem stärken. In den kommenden zehn Jahren sollten dafür umgerechnet 590 Milliarden Euro ausgegeben werden. In dieser Frage könne es nicht "zu viel Patriotismus" geben, schreibt Putin. Die Investitionen in die Rüstungsindustrie würden zudem eine "Lokomotive" für die Entwicklung weiterer Wirtschaftssektoren.
600 neue Kampfflugzeuge
Geplant ist unter anderem die Anschaffung von 400 Interkontinentalraketen und 600 Kampfflugzeugen sowie 2300 Panzern und 20 U-Booten im.
"Unsere Sicherheit kann nur garantiert sein, wenn das Land wirklich stark wird", betonte Putin. In seinem bereits sechsten "Programmartikel" vor der Wahl am 4. März zog er eine Parallele zum Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion: Russland werde eine "Wiederholung der Tragödie von 1941" nicht zulassen, als das Land "mangelnde Bereitschaft mit riesigen menschlichen Verlusten" habe bezahlen müssen.
Putin schloss auch den Einsatz der Streitkräfte zur Verteidigung von Rohstoffen nicht aus. Russland hatte wiederholt angekündigt, etwa seine Grenztruppen in der Arktis zu verstärken, um seine dortigen Ressourcen zu schützen.
Putin war von 2000 bis 2008 russischer Staatschef. Bei den Präsidentschaftswahlen am 4. März gilt er als Favorit.
(Ag.)