Italiens Parteien rüsten sich wieder für den Wahlkampf. Der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi will mit neuem Image und Programm bei den Teilkommunalwahlen im Mai antreten.
Rom/Wien/Ag. Alte Mannschaft, neuer Name: Nach dem unrühmlichen Aus seiner Regierung will Silvio Berlusconi seiner gebeutelten Mitte-rechts-Partei, „Volk der Freiheit“ (PdL), frischen Schwung verleihen. Der Medienzar, dessen Popularität zuletzt auf einen historischen Tiefpunkt gesunken ist, arbeitet an einem Programm für die Konsolidierung der Gruppierung bei den Teilkommunalwahlen im Mai.
Bei einer Tagung des PdL-Gremiums am Wochenende in Mailand kündigte Berlusconi an, dass er den Parteinamen ändern wolle. Der alte Name komme bei der Wählerschaft nicht mehr gut an. Den neuen Namen gab er noch nicht bekannt.
Die Partei ist die stärkste Gruppierung im Parlament und unterstützt das Fachleutekabinett um Mario Monti. Die Partei hat kürzlich eine Kampagne gestartet, um neue Parteimitglieder zu gewinnen. Eine Million Mitgliedskarten wurden laut Alfano in ganz Italien verteilt. Auf dieser Grundlage könne die Gruppierung für ihren Neubeginn arbeiten.
Generalprobe für die Parlamentswahlen
Italiens Parteien rüsten sich wieder für den Wahlkampf. Das Innenministerium in Rom hat am 6. und 7. Mai Teilkommunalwahlen festgelegt. 994 Gemeinderäte müssen erneuert werden, 167 davon weisen eine Bevölkerung von über 15.000Einwohnern auf. 27 Provinzhauptstädte beteiligen sich am Wahlgang, zu dem neun Millionen Italiener aufgerufen werden. Die Teilkommunalwahlen gelten als Generalprobe für die Parlamentswahlen im kommenden Jahr.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2012)