US-Wahlkampf: Steht Romney vor Durchbruch?

Mitt ROMNEY
Mitt ROMNEY(c) EPA (Skip Bolen)
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Santorum muss um die Mehrheit in seinem Heimatstaat bangen. Gingrich feuert ein Drittel seiner Mitarbeiter. Viele Republikaner haben genug vom Vorwahlkampf. Aber auch eine Kampfabstimmung scheint möglich.

Im US-Vorwahlkampf der Republikaner wird die Luft für Rick Santorum dünn. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage muss er im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur inzwischen sogar um den Sieg in seinem Heimatstaat Pennsylvania bangen. Vor einem Monat lag er dort noch 29 Prozentpunkte vor seinen schärfsten Rivalen Mitt Romney. Der komfortable Vorsprung für die Abstimmung im April schrumpfte mittlerweile jedoch auf zwei Punkte. Santorums Fokus auf erzkonservative Themen wie die strikte Ablehnung der Abtreibung oder der Homo-Ehe kämen in einigen Teilen Pennsylvanias nicht gut an, sagt der Leiter der Umfrage des Franklin und Marshall Colleges, Terry Madonna. Santorum hatte den Staat 16 Jahre lang als Senator im Kongress vertreten bis er 2006 abgewählt wurde.

Um den in Führung Favoriten Mitt Romney herausfordern zu können, benötigt Santorum dringend deutliche Siege. Auf lange Sicht verfügt Romney allerdings über wesentlich mehr Geld und einen besser organisierten Wahlkampfstab. Mit jeder Niederlage nimmt der Druck auf Santorum zu, den Platz frei zu machen, damit sich die Partei auf die eigentliche Präsidentenwahl im November gegen Amtsinhaber Barack Obama konzentrieren kann. Viele Republikaner hätten genug vom Vorwahlkampf, weil er ihrer Meinung nur noch für Streit innerhalb der Partei sorge, sagte Madonna.

Spekuliert Gingrich auf Kampfabstimmung?

Auch der an dritter Stelle liegende Polit-Veteran Newt Gingrich will nach Angaben seines Wahlkampfstabs weiter im Rennen bleiben. Unter dem Strich hat er in den bisherigen Vorwahlen weit schlechter abgeschnitten als Romney und Santorum. Erste Schwächeerscheinungen treten jedoch bereits auf. Gingrich musste ein Drittel seiner Mitarbeiter entlassen und die weiteren Termine für die Wahlschlacht radikal kürzen, berichtet der Spiegel Online. Trotzdem sieht er weiterhin Chance darauf, den amtierenden Präsidenten Barack Obama im November herausfordern zu können.

Gingrich ändere lediglich seine Strategie, sagte sein Kommunikationschef Joe DeSantis der Nachrichtenseite "Politico". Das Wahlkampfteam konzentriere sich fortan ausschließlich darauf, bei einem "Parteitag der großen Entscheidung" einen Sieg davonzutragen. Sprecher R.C. Hammond versicherte dem TV-Sender CNN, dass Gingrich "den ganzen Weg nach Tampa" gehen werden. Dort wird auf dem Parteitag im August endgültig über den republikanischen Kandidaten für das Präsidentenamt entschieden. Eine Kampfabstimmung hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Der Kandidat stand jeweils schon vorher fest.

(Ag./Red.)

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