Der israelische Vizepremier Yaalon will den Ölboykott gegen Teheran verschärfen. Dem Iran dürfe nicht erlaubt werden "an der Schwelle zur Atommacht zu stehen". Krieg sei die letzte Lösung.
Der israelische Vizeregierungschef Moshe Yaalon hat den Westen aufgefordert, strategische Ölreserven anzuzapfen. Er will damit den Einfuhrboykott iranischen Öls im Atomstreit besser durchsetzen. Der Westen gehe nicht entschlossen genug gegen das iranische Atomprogramm vor, weil er Angst vor hohen Ölpreisen habe, sagte Yaalon dem deutschen Nachrichtenmagazin "Focus". "Kein Tropfen Öl darf vom Iran gekauft werden."
Eine Aufrüstung des Iran mit Atomwaffen wäre für Europa eine Katastrophe, sagte der frühere Generalstabschef. Ein militärischer Angriff Israels auf den Iran sei zwar nur die letzte Lösung. "Uns ist klar, dass das kein Spaziergang würde." Israel sei aber der Meinung, dass man nicht auf eine offizielle Ankündigung des Regimes warten könne, Atombomben zu bauen. Man dürfe einem solchen Regime gar nicht erst erlauben, an der Schwelle zur Nuklearmacht zu stehen.
Iran liefert Öl nach Asien
Unter anderen haben die EU-Staaten vereinbart, kein Öl mehr aus dem Iran zu beziehen, um Teheran zur Aufgabe der Urananreicherung zu bewegen. Der Iran liefert sein Öl allerdings vor allem an asiatische Staaten. Auch dort setzen sich die US-Forderungen nach einer Beschränkung der Ölimporte aus dem Iran vermehrt durch.
Japan hat seine Einfuhren drastisch zurückgefahren. Im Februar wurde knapp ein Drittel weniger Öl aus der Islamischen Republik bezogen als im Vorjahreszeitraum. Das ging am Freitag aus Daten des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie hervor. Danach kamen im vergangenen Monat täglich rund 305.800 Barrel Öl aus dem Iran.
Die USA haben in der vergangenen Woche Japan und zehn EU-Staaten von finanziellen Sanktionen wegen ihrer Öl-Einfuhren ausgenommen. In der Begründung hieß es, diese Länder seien darum bemüht, die Importe aus dem Iran deutlich zu senken.
(APA)