US-Regierung entschädigt Indianer mit einer Mrd. Dollar

41 Indianerstämme erhalten Zahlung für die Nutzung von Stammesland – Gesetz von 1887 legalisierte Beschlagnahmung.

Washington/Wien/Ag/Red. Die Aussöhnung mit den amerikanischen Ureinwohnern zählte zu einer der Prioritäten von US-Präsident Barack Obama. Am Mittwoch setzte die US-Regierung einen konkreten Schritt in Richtung Entschädigung: 41 Indianerstämme erhalten eine Zahlung von gut einer Milliarde Dollar – rund 800 Millionen Euro – für die Nutzung von Stammesland.

Mit dieser Einigung würden zum Teil mehr als 100 Jahre alte Klagen geregelt, teilte das US-Justizministerium mit. Vorangegangen waren fast zweijährige Verhandlungen zwischen Stammesvertretern und der Regierung. Mit der Einigung würden „historische Beschwerden“ über die Buchführung und das Management von Land und Vermögen der Indianer auf ehrbare Weise geregelt, sagte Justizminister Eric Holder.

Nach indianischer Tradition gehörte das Land in den Stammesgebieten allen gemeinsam. Das 1887 verabschiedete Dawes-Gesetz erlaubte es jedoch der Regierung, Land zu beschlagnahmen, aufzuteilen und an einzelne Stammesmitglieder zu vergeben. Land mit reichen Rohstoffvorkommen wurde auch an Unternehmen vergeben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2012)

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