Putin tritt seine dritte Amtszeit als Präsident an und erhält den "Atomkoffer". Kreml-Gegner kündigten neue Proteste an.
Kurz vor der Amtseinführung des neuen russischen Präsidenten Wladimir Putin hat ein Großaufgebot an Sicherheitskräften weite Teile des Zentrums in Moskau abgesperrt. Die bisher beispiellosen Vorkehrungen stünden auch im Zusammenhang mit den Protesten von Putin-Gegnern, berichtete der Radiosender "Echo Moskwy" am Montag. Die feierliche Zeremonie zur Amtseinführung im Großen Kremlpalast ist für 12 Uhr Ortszeit angesetzt.
Kreml-Gegner kündigten neue Proteste am Rande des Festaktes an. Am Sonntagabend waren bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten rund 80 Menschen verletzt worden. Es gab mehr als 400 Festnahmen. Im Zentrum der russischen Hauptstadt hatten Zehntausende gegen "Putins Dauerherrschaft" protestiert.
Dritte Amtszeit Putins dauert sechs Jahre
Der 59-Jährige war bereits von 2000 bis 2008 Präsident. Nach vier Jahren im untergeordneten Amt des Regierungschefs dauert die neue Amtszeit gemäß einer Verfassungsänderung nun sechs Jahre. Die Amtseinführung mit rund 3000 Gästen wird live im Staatsfernsehen erstmals von sechs Kanälen übertragen.
Nach seinem Amtseid wird Putin vom Präsidenten des Verfassungsgerichts, Waleri Sorkin, offiziell zum Staatschef erklärt. Danach erhält Putin auch den "Atomkoffer", die Macht über das nach den USA zweitgrößte Nuklearwaffenarsenal der Welt.
(Ag.)