"Neubeginn der Lega Nord": Bossi zieht sich zurück

Former Northern League party leader and founder Umberto Bossi, kisses his party flag during a party r
Former Northern League party leader and founder Umberto Bossi, kisses his party flag during a party r(c) AP (Gian Mattia Dalberto)alberto)
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Der italienische Politiker wird nicht zur Wiederwahl als Parteichef kandidieren. Stattdessen wird seine langjährige "rechte Hand", Ex-Innenminister Maroni, am Kongress antreten.

Nach dem ausgedehnten Skandal um die Veruntreuung von Parteigeldern und einer schweren Wahlniederlage verzichtet der vor fünf Wochen zurückgetretene Chef der italienischen Oppositionspartei Lega Nord, Umberto Bossi, auf weitere politische Ambitionen. Bossi wird nicht zur Wiederwahl als Parteichef bei dem am 30. Juni geplanten Lega-Kongress einreichen. Der Lega-Gründer willigte ein, dass seine langjährige "rechte Hand", Ex-Innenminister Roberto Maroni, als einziger Kandidat am Kongress antritt.

"Maronis Kandidatur dient dem Neubeginn der Partei. Ich werde in der Partei als Garant für den Zusammenhalt der Lega bleiben", sagte Bossi. Maroni soll mit drei Stellvertretern die Partei führen.

Säuberungsaktion gestartet

Die Gruppierung wird bereits seit Bossis Rücktritt bis zum Lega-Kongress von Maroni geführt. Dieser hat mit zwei Parteikollegen, dem Ex-Reformenminister Roberto Calderoli und der Parlamentarierin Manuela Del Lago, das Ruder der skandalumwitterten Lega übernommen. Maroni hat eine weitreichende Säuberungsaktion in der Partei gestartet. Eine externe Gesellschaft soll die Bilanzen der Gruppierung überprüfen.

Die föderalistische Oppositionspartei zahlt einen hohen Preis für den Skandal und das Ende ihrer Wahlallianz mit Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Der Alleingang bei den Kommunalwahlen vergangene Woche, zu denen neun Millionen Italiener aufgerufen waren, erwies sich für die rechtspopulistische Gruppierung als katastrophal. Ohne die Unterstützung von Berlusconis Partei "Volk der Freiheit" (PdL) verlor die Lega Nord in traditionsreichen Hochburgen in der Lombardei und im Veneto gewaltig an Wählerstimmen.

(APA)

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