Airpower: Kandidaten-Treffen am Flugfeld

Hofer (links) und Van der Bellen
Hofer (links) und Van der BellenAPA/ERWIN SCHERIAU
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Schon vor Mittag wurde bei der Flugshow in Zeltweg das behördliche Maximum von 150.000 Zuschauern am Gelände erreicht. Dabei: Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen.

Schon vor Mittag war bei der Flugshow Airpower am obersteirischen Fliegerhorst Zeltweg am Samstag der Plafond erreicht. Rund 150.000 Besucher waren am Gelände, das behördliche Maximum. Ein kleiner Politikgipfel fand zwischen VIP-Bereich und Kontrollturm statt: Beide Präsidentschaftskandidaten - Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen besuchten die Airshow und waren beliebtes Selfie-Motiv.

Als erster traf von der Bellen zusammen mit Ehefrau Doris Schmidauer knapp vor Mittag am Fliegerhorst Hinterstoisser ein. Vor dem VIP-Bereich waren schon die ersten spontanen Fototermine zu absolvieren - ein Vater stellte seinen kleinen Sohn zum Kandidaten für ein Foto, ein italienischer Airshow-Besucher tat es ihm kurz darauf gleich. Ein Mitarbeiter Van der Bellens hieß den Vater, sich dazu zu stellen und machte den Schnappschuss. Wie er sich auf einer ausgesprochen militärischen Veranstaltung fühle? "Das Bundesheer ist notwendig, ich war nie dagegen. Ich war nur dagegen gewissen Investitionstätigkeiten vor 13 Jahren", spielte der Kandidat auf die Eurofighter-Beschaffung an.

Hofer traf einen Stunde später ein, ebenfalls ein beliebtes Selfie-Motiv. Zwei Buben fragte er, ob sie wohl später den Flugschein machen wollten. Er selbst äußerte den Wunsch, einmal "mitfliegen" zu wollen. Wenig später trafen die Kandidaten - einer von ihnen ist ja künftiger Oberbefehlshaber des Bundesheeres - im Publikumsbereich aufeinander und tauschten einen freundlichen Händedruck. Hofer trug ein dunkles, Van der Bellen ein blaues Sakko.

Verteidigungsminister Doskozil (SPÖ), der seinen schwedischen Amtskollegen Peter Hultqvist zu Gast hatte, räumte ein, dass er zum ersten Mal auf der Airpower sei. Einen besonderen Lieblingsprogrammpunkt hatte er nicht: "Es ist jedem zu gratulieren, der hier mit seinen Leistungen aktiv beiträgt."

Der schwedische Verteidigungsminister Hultqvist zeigte sich von der Airshow in Zeltweg angetan. Mit einem Feldstecher beobachtete er am Vormittag von der Dachplattform des Pressezentrums eine Eurofighter-Vorführung und staunte über die historische Formation in der Luft, bei der alle je beim Bundesheer eingesetzte Jet-Typen gemeinsam flogen. Davon waren mit der Saab J29 "Tonne", dem Saab 35 Oe Draken und der Saab 105 Oe immerhin drei von sieben Jets Produkte aus schwedischer Rüstungsproduktion.

300.000 Besucher

Die Flugshow hat insgesamt rund 300.000 Besucher angezogen, ungefähr gleich aufgeteilt auf beide Tage. Dies teilte das Bundesheer am Samstag mit. Das Sicherheitskonzept mit Personenkontrollen an den Eingängen habe offenbar den Besucherandrang nicht gebremst, so ein Offizier, wobei die Ferien wohl begünstigend wirkten.

Das Veranstaltungsgelände werde vom Kontrollturm aus fotografiert, sagte Major Pierre Kugelweiss über die Zählmethode. Dann würde das Gelände in einzelne Sektoren "eingeteilt" und von der Bezirkshauptmannschaft Murtal eine Schätzung vorgenommen. Zusätzlich fließe in die Bewertung die Einschätzung der Polizei mit ein, wie viele Fahrzeuge sich auf den Parkplätzen rund um den Fliegerhorst befänden bzw. anreisten.

Das Bundesheer nannte folgende Zahlen: Auf den vom Heer angemieteten Flächen - nicht alle gesamt verfügbaren Parkplätze im Raum Zeltweg - befanden sich an beiden Tagen rund 37.000 Pkw, 1.200 einspurige Kraftfahrzeuge und 330 Reisebusse, letztere vor allem aus Österreich, aber auch Deutschland, Italien, Ungarn oder Slowenien. Am ersten Tag der Flugshow waren etwa 15.000 Pkw, 550 einspurige Kraftfahrzeuge und 145 Busse gezählt worden. Die ÖBB führten regional Shuttlezüge zum Bahnhof Zeltweg, von wo das Gelände des Fliegerhorsts Hinterstoisser in etwa zehn Minuten zu erreichen war. Weiters wurde ein Sonderzug aus dem Wiener Raum ins Aichfeld nach Zeltweg geführt.

Veranstaltet wurde die Airshow - bei freiem Eintritt - von Bundesheer, Red Bull und Land Steiermark, die sich auch die Kosten von rund 3,6 Millionen Euro zu gleichen Handen teilen.

(APA)

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