Stichwahl-Neuauflage kostet mindestens 15 Millionen Euro

Hofburg
Hofburg(c) Clemens Fabry (Presse)
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Das Innenministerium will einen Bericht, wonach die Wahlwiederholung rund 40 Millionen Euro kosten soll, nicht kommentieren. Final abgerechnet werde erst nach dem Urnengang am 4. Dezember.

Die Kosten für die Wiederholung der Bundespräsidentschafts-Stichwahl sowie der Verschiebung wegen der fehlerhaften Wahlkarten wird mindestens 15 Millionen Euro kosten. Die endgültige Abrechnung werde aber erst nach der Wahl erfolgen, hieß es am Dienstag aus dem Innenministerium. Einen Bericht des Senders Puls 4, der von bis zu knapp 40 Millionen Euro Kosten ausgeht, wollte man am Dienstag im Innenressort nicht kommentieren.

Die 15 Millionen Euro ergeben sich aus dem bereits am 17. Oktober im Verfassungsausschuss des Nationalrates beschlossenen "Wahlrechtsänderungsgesetz 2017", das neben der Einrichtung eines Zentralen Wählerregisters und zahlreichen anderen Änderungen auch eine Übernahme der Kosten für die Gemeinden durch Bund und Länder vorsieht. Ziel ist, die Gemeinden vor finanziellen Zusatzbelastungen zu verschonen.

1,72 Euro pro Wahlberechtigtem an Gemeinden überwiesen

Pro Wahlberechtigtem wird laut Gesetz ein Pauschalbetrag von 1,72 Euro an die Gemeinden überwiesen, wobei der Bund und die Länder je 86 Cent übernehmen. Dazu kommen weitere 63 Cent pro Wahlberechtigtem für die Verschiebung der Stichwahl, die der Bund alleine trägt. Rechnet man diese insgesamt 2,35 Euro pro Kopf auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten bei der Stichwahl-Wiederholung (6.399.572 Personen) hoch, so ergibt das rund 15,04 Millionen Euro.

Im Innenressort verwies man am Dienstag darauf, dass es noch zu weiteren Kosten, etwa durch Überstunden, kommen könnte. Daher werde man die endgültige Höhe der Ausgaben erst nach der Wahl bestimmen können.

Ein Bericht der Puls-4-Sendung "Bist du deppert" vom Dienstagabend, wonach die Kosten für Verschiebung und Wiederholung der Wahl bis zu knapp 40 Millionen Euro betragen werden, wollte man im Innenministerium nicht näher kommentieren. Der Bericht rechnet die von der Stadt Linz angegebenen Kosten für die Wahlwiederholung und -verschiebung in Höhe von 870.000 Euro auf die Gesamtbevölkerung hoch: Bei 140.492 Wahlberechtigten in Linz würde das Kosten von 6,20 Euro pro Wahlberechtigtem ergeben. Umgelegt auf Gesamt-Österreich würde das bedeuten, dass die Wahlwiederholung und -verschiebung knapp 40 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten bringen würde.

(APA)

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