Griss: "Jetzt heißt es, die Polarisierung wieder abzubauen"

Irmgard Griss
Irmgard Griss(c) Reuters
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Die frühere Höchstrichterin hat der "doch relativ große" Stimmen-Unterschied zwischen Van der Bellen und Hofer "überrascht". Ob sie 2022 erneut für das Präsidentenamt kandidieren wird, ließ sie offen.

Die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs und unabhängige Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss hat am Montag Alexander Van der Bellen "herzlich" zum Wahlsieg gratuliert. "Jetzt heißt es, die Polarisierung in Österreich wieder abzubauen und aufeinander zuzugehen", schrieb Griss, die zuletzt gemeinsam mit Altbundespräsident Heinz Fischer den früheren Grünen-Chef unterstützt hat, auf ihrer Facebookseite (siehe unten).

Die herrschende Polarisierung im Land werde nicht von selbst verschwinden, man müsse viel tun, um die Spaltung zu überwinden, meinte Griss. Es gelte, so wie es die Holocaust-Überlebende Gertrude in ihrem Video getan hat, das im Wahlkampf millionenfach angesehen wurde, "das Gute in den Menschen" anzusprechen, betonte die ehemalige Höchstrichterin. Griss wünscht sich auch einen aktiveren Bundespräsidenten: "Ich glaube, es ist notwendig, dass sich ein Bundespräsident zu wichtigen Themen zu Wort meldet."

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Am Wahlausgang hat Griss "überrascht", dass der Stimmen-Unterschied zwischen den beiden Kandidaten "doch relativ groß" sei. Griss hatte im ersten Wahlgang im April immerhin knapp 19 Prozent erreicht. Auf die Frage, ob sie es wie der gescheiterte FPÖ-Bewerber Norbert Hofer in sechs Jahren noch einmal probieren will, reagierte Griss amüsiert. Sie sei über jeden Tag froh, an dem sie ihre Zeit etwa mit Lesen oder Nachdenken verbringen könne, meinte die 70-Jährige. Nachsatz: "Keine Ahnung, was die Zukunft bringt".

Keine Kandidatur in Graz

Etwas schneller als die nächste Hofburg-Wahl steht die Grazer Gemeinderatswahl an, nämlich schon am 5. Februar. Auf ein Antreten verzichtet Griss, die in Graz lebt, allerdings: Sie habe nicht die Absicht, zu kandidieren, stellte sie klar.

(APA)

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