"Historische Einigung“ bei Kosovo-Gesprächen

CORRECTION BELGIUM KOSOVO SERBIA AGREEMENT
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Fünf Jahre nach der Unabhängigkeit einigen sich Belgrad und Prishtina zum Status der serbischen Volksgruppe im Nordkosovo. EU-Außenbeauftragte Ashton zeigt sich "sehr zufrieden".

Prishtina/Belgrad/Ag. Fünf Jahre nach der Unabhängigkeit des Kosovo haben sich Belgrad und Prishtina auf eine Vereinbarung zum Status der serbischen Volksgruppe im Nordkosovo geeinigt. „Die Übereinkunft ist akkordiert und paraphiert. Ich bin sehr zufrieden“, sagte EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Freitag. Der kosovarische Ministerpräsident Hashim Thaçi sprach von einer „historischen Einigung“.

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„Das ist die beste Lösung für den Kosovo, Serbien und die EU“, betonte Thaçi. Er war zu Mittag zum zehnten Mal mit seinem serbischen Amtskollegen Ivica Dačić zusammengetroffen, um über eine Lösung für den mehrheitlich serbischen Nordkosovo zu sprechen. Belgrad hatte diese Region bisher als Faustpfand im Kosovo-Konflikt zurückbehalten und dort Parallelstrukturen unterhalten. Nun soll sie mit weitreichenden Autonomierechten in den kosovarischen Staat integriert werden. Die Einigung könnte den Weg zur Annäherung Serbiens und des Kosovo freimachen. Serbiens Vizepremier Aleksandar Vučić sagte, dass der Text „alle serbischen Vorschläge“ enthalte.

Bis zuletzt waren zwei Fragen umstritten, der Status der kosovarischen Polizeikräfte im Nordkosovo sowie die Verpflichtung beider Länder, einander auf internationaler Ebene nicht zu behindern. Serbien war um eine Lösung bemüht, die keine implizite diplomatische Anerkennung des Kosovo darstellen würde. Laut Vučić konnte die serbische Seite den Regionalbehörden die Kontrolle über die kosovarischen Polizeikräfte im Norden sichern. Der 14. Punkt der Vereinbarung, welcher die ungehinderte Teilnahme der beiden Staaten an internationalen Organisationen betrifft und für Serbien strittig war, ist Vučić zufolge „nach serbischem Wunsch modifiziert“ worden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2013)

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