Umfrage: Mehrheit der Österreicher mit Euro unzufrieden

Umfrage: Akzeptanzprobleme des Euro halten an
Umfrage: Akzeptanzprobleme des Euro halten an(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Während die Zuneigung der Österreicher zur EU wieder wächst, bleibt die Ablehnung gegenüber dem Euro weiterhin ein Problem. Die Mehrheit will Änderungen.

Die Zuneigung der Österreicher zur EU wächst, das Misstrauen dem Euro gegenüber bleibt jedoch weiterhin bestehen. Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich, welche im Rahmen des Forum Alpbach präsentiert wurde. Tausend Personen wurden zu den Themen Europäische Union und Euro befragt.
Noch vor zwei Jahren ergab die Frage, ob der Beitritt Österreichs zur EU richtig gewesen sei, ein Unentschieden. Nun liegen die EU-Befürworter wieder voran. Gut zwei Drittel gaben an, dass Österreich Mitglied der EU bleiben soll. Für sich selbst sehen nur 45 Prozent Vorteile durch die EU, 38 Prozent Nachteile. WKÖ-Präsident Christoph Leitl und Meinungsforscher Peter Ulram zeigten sich dabei überzeugt, dass die Union insgesamt nach den Turbulenzen im Zuge der Wirtschaftskrise in der österreichischen Bevölkerung wieder Fuß gefasst hat.

Dennoch stehen die Österreicher der Union und vor allem dem Euro kritisch gegenüber. Sechs von zehn Befragten ist dafür, dass die Gemeinschaftswährung entweder nur noch von wirtschaftsstarken Staaten betrieben oder überhaupt abgeschafft wird. Ganz aufgeben wollen die Einheitswährung allerdings nur 17 Prozent.

Eine deutliche Ablehnung gibt es auch gegenüber einer bedingungslosen Vergemeinschaftung der Schulden in der Union. Immerhin 42 Prozent können sich eine gemeinsame Haftung vorstellen, wenn diese an strikte Bedingungen gebunden ist.

Wichtigste Aufgabe ist Friedenssicherung

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl zeigte sich speziell erfreut darüber, dass die Friedenssicherung noch immer an der Spitze steht, wenn es darum geht, was aus Sicht der Österreicher die wichtigste Aufgabe der Union ist: "Zehn Jahre Bürokratie sind mir lieber als ein Tag Krieg."

Als wichtigste Aufgaben für die Union sieht Leitl, Wachstumsimpulse zu schaffen und die Jugend-Arbeitslosigkeit zurückzudrängen. Mit einer reinen Sparpolitik werde das nicht gehen, Wachstum und Innovation müssten angekurbelt werden. Prioritär ist für den Kammer-Präsidenten der leichtere Zugang zu Kredit-Finanzierung für kleinere und mittlere Unternehmen. Befriedigt ist Leitl darüber, dass nun die oft kritisierten Sozialpartnerschaft ein Auslagemodell in Europa sei. Das zeige, man müsse nur einen langen Atem haben, wenn man von einer Sache überzeugt sei.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.