Umfrage: Finanzkrise sorgt für EU-phorie

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Angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise steigt das Vertrauen der Österreicher in die EU rasant an. Zwei Drittel glauben nicht, dass Österreich die Krise allein bewältigen kann.

Die Österreicher haben vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise wieder mehr Vertrauen in die EU. So sind einer aktuellen Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik zufolge 78 Prozent dafür, dass Österreich in der EU bleibt - das ist der höchste Wert seit über sechs Jahren.

Die Zustimmung zur EU ist nach den Ergebnissen der Umfrage wegen der Finanzkrise rasant gestiegen: Waren im Juni und Juli noch 59 Prozent dafür, dass Österreich in der Union bleibt, waren es im November bereits 78 Prozent. Das ist der dritthöchste Wert seit Beginn der Umfragereihe im Jahr 1995. Einen Austritt wünschten sich im November nur noch 16 Prozent - im Sommer waren es noch doppelt so viele. Am stärksten befürworten die EU die Befragten unter 25 Jahren sowie jene mit Hochschulabschluss.

Nur 15 Prozent der Österreicher glauben weiters, dass Österreich die Finanzkrise alleine bewältigen kann. Rund zwei Drittel (67 Prozent) sind der Meinung, dass für die Bewältigung die Hilfe der EU nötig ist. Die Befragten mit höherer Bildung sehen laut der Umfrage die Rolle der EU deutlich positiver: So meinen 81 Prozent der Hochschulabsolventen, dass die Unterstützung der Union in dieser Frage gebraucht werde.

Bankenpaket befürwortet

Die Mehrheit der Österreicher (57 Prozent) hält es außerdem für richtig, dass die öffentliche Hand zur Rettung der Banken eingreift, 28 Prozent halten diesen Weg hingegen für falsch. Etwas weniger als die Hälfte der Befragten hält es auch für richtig, dass einige Mitgliedsstaaten wegen der Finanzkrise vom Grundsatz abgekommen sind, alles der freien Marktwirtschaft zu überlassen. Rund ein Drittel hält das allerdings für falsch.

Auch dem Euro wird angesichts der Krise Vertrauen entgegengebracht: 57 Prozent der Österreicher meinen, dass kleinere Länder, die nicht den Euro als Währung haben, unter einem größeren Vertrauensverlust leiden als jene Länder, die Mitglieder der Euro-Zone sind. 29 Prozent stimmten dieser Aussage nicht zu.

Die Telefonumfrage wurde im November im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik durchgeführt. Befragt wurden rund 1000 Österreicherinnen und Österreicher ab 18 Jahren mit einer entsprechenden Quotierung der Bundesländer.

(APA)

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