Tsipras startet seine "Roadshow" auf Zypern

Ministerpräsident Alexis Tsipras
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Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will in den kommenden Tagen durch die EU-Hauptstädte touren und für eine Schuldenlösung werben. Sein erster Stopp steht im Zeichen der Zypern-Frage.

Der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras startet am Montag auf Zypern eine "Roadshow", um seine Vorschläge zur Lösung der griechischen Schuldenkrise zu präsentieren. Im Mittelpunkt des Treffens mit dem zypriotischen Präsidenten Nikos Anastasiades werden zudem die Bemühungen zur Überwindung der Zypern-Frage stehen.

Tsipras' Antrittsbesuche führen ihn anschließend nach Rom, Paris und Brüssel am Dienstag und Mittwoch. Athen bereitet ein eigenes Spar- und Reformprogramm vor und hat die Mission der "Troika" aus Kontrolleuren der Geldgeber von EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank für beendet erklärt. Nach scharfen Tönen zeigte sich Tsipras am Wochenende jedoch versöhnlicher und stellte einen Kompromiss mit den Euro-Partnern in Aussicht.

Schulden-Einigung bis Ende Mai

Griechenland hofft unterdessen auf eine Erleichterung seiner Staatsschuldenlast bis Ende Mai. Finanzminister Yanis Varoufakis will den EU-Partnern bis Ende Februar "unsere detaillierten Vorschläge" auf den Tisch legen, sagte er am Sonntag in Athen. Sein französischer Amtskollege Michel Sapin versicherte ihm bei einem gemeinsamen Auftritt die Unterstützung von Paris.

Die neue Linksregierung in Athen drängt die Gläubigerstaaten in der EU auf eine Streichung oder Lockerung bei Rückzahlung ihrer Verbindlichkeiten. Der Schuldenberg Griechenlands ist in den letzten Jahren auf mehr als 320 Milliarden Euro - 175 Prozent der Wirtschaftskraft - angewachsen.

Juncker will die Troika abschaffen

Die EU-Kommission, Frankreich und andere Staaten zeigen indes Verständnis für die Forderung. Es sei legitim, dass sich Griechenland über die Schuldenlast sorge und um eine Erleichterung bemühe, sagte Finanzminister Sapin am Sonntag. Deutschland, Finnland und die Niederlande - die nach der Krise rasche die Erholung schafften - lehnen einen Kompromiss aber ab.

Aus dem Umfeld von Kommissionschef Juncker verlautete am Wochenende laut dem "Handelsblatt", die Troika solle künftig nicht mehr nach Athen reisen. Vielmehr will laut dem Blatt die deutsche Regierung Athen künftig nur noch allgemeine wirtschaftspolitische Ziele setzen, und keine Detailvorgaben über konkrete Maßnahmen machen.

(APA/dpa)

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