Athen will Asylbewerbern aus Syrien Weiterreise in EU ermöglichen

"Syrer, die Asyl beantragen, werden sofort legale Papiere erhalten, mit denen sie in die Länder reisen können, die sie bevorzugen", hieß es vom griechischen Regierungssprecher nach einer Krisensitzung.

Griechenland will Asylbewerbern aus dem Kriegsland Syrien Papiere geben, mit denen sie legal in andere EU-Staaten weiterreisen können. Notleidenden Migranten soll geholfen werden. Das ist das Ergebnis einer Krisensitzung des Kabinetts unter dem Vorsitz von Regierungschef Alexis Tsipras zur Frage der Flüchtlinge. "Wir haben beschlossen alle Migranten (von den griechischen Inseln) ins Landesinnere zu bringen", erklärte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis nach der Krisensitzung am Dienstag. "Syrer, die Asyl beantragen, werden sofort legale Papiere erhalten, mit denen sie in die Länder reisen können, die sie bevorzugen."

Zudem will Griechenland bei der EU die gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge auf alle EU-Staaten beantragen. Das Thema sei nicht nur griechisch: "Es ist international", sagte der Regierungssprecher.

Die stellvertretende Ministerin für Migration, Tasia Christodoulopoulou, erklärte im griechischen Rundfunk, sie rechne damit, dass in den kommenden Monaten mehr als 100.000 Migranten vor allem aus Syrien nach Griechenland kommen werden. Offiziere der Küstenwache sagten, sie befürchten eine "bei weitem größere" Anzahl Flüchtlinge.

In den vergangenen zwei Tagen waren nach offiziellen Angaben mehr als 800 Migranten vor und auf den Inseln in der Ägäis aufgegriffen worden. Mehr als 300 seien alleine am Dienstag gekommen, berichteten örtliche Medien von den Inseln Lesbos, Chios, Samos und Kos. Zahlreiche Migranten - in vielen Fällen ganze Familien - kamen am Dienstag in Athen an. Sie sagten, sie suchten nach Wegen, das Land Richtung Westeuropa zu verlassen. Insgesamt seien im Jänner, Februar und März 10 445 Migranten aufgegriffen worden. Die meisten stammen aus Syrien.

(APA)

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