Das Votum schade der britischen Wirtschaft, sagt die Premierministerin. Und dämpft die Hoffnungen nach dem ersten Brexit-Schock.
Das Brexit-Votum wird nach Einschätzung der britischen Regierungschefin Theresa May der britischen Wirtschaft zu schaffen machen. "Vor uns liegen schwere Zeiten", sagte May am Sonntag zu Journalisten auf ihrem Weg zum G20-Gipfel im chinesischen Hangzhou.
Die jüngsten Konjunkturdaten seien zwar nicht so schlecht wie von einigen Experten befürchtet ausgefallen. Daraus könne man aber nicht schließen, dass es keinen Gegenwind geben werde. Eine fiskalische Antwort auf das Brexit-Votum hänge von den Konjunkturdaten ab. Im Herbst wolle sich die Regierung zum Etat äußern, wenn sie einen besseren Überblick habe.
Die britische Industrie hatte nach dem ersten Brexit-Schock dank des schwächeren Pfund zuletzt viel Boden gut gemacht. Auch die britische Bauwirtschaft erholte sich und die Stimmung bei den Unternehmen in Großbritannien verbesserte sich wieder leicht.
Die Scheidung wird dauern
Offiziell ist seit dem Referendum am 23. Juni noch nicht viel passiert. May stellte kurz nach ihrem Amtsantritt klar, sie wolle die auf zwei Jahre angesetzten Verhandlungen über ein Austrittsabkommen nicht vor Jahresende starten. Nach Medienberichten denkt die Regierung sogar darüber nach, erst im Herbst 2017 den Artikel 50 auszulösen. Dann käme die Trennung wohl frühestens Ende 2019. Beim Referendum hatten 52 Prozent der Briten für den EU-Ausstieg votiert.
(APA/Reuters)