Stilllegung von Ost-AKW verschlingt Milliarden

Der Abbau alter Sowjetmeiler in Osteuropa dürfte sich verzögern.

Brüssel. Die endgültige Stilllegung früherer sowjetischer Atomkraftwerke in östlichen EU-Staaten dürfte nach Ansicht des Europäischen Rechnungshofs Kosten in Milliardenhöhe verursachen. In der Slowakei, in Litauen und Bulgarien dürften in den kommenden Jahren noch etwa 5,7 Milliarden Euro für die Zerlegung alter Reaktoren sowjetischer Bauart anfallen. Der Betrag könne sich sogar noch verdoppeln, würde man die Kosten zur Entsorgung radioaktiver Abfälle hinzurechnen.

Die Rechnungsprüfer zeigten sich zudem besorgt, dass sich der Abbau der Kraftwerke in Ignalina (Litauen), Kosloduj (Bulgarien) und Bohunice (Slowakei) verzögere und die Finanzierung nicht gesichert sei. Sie empfehlen daher, weitere EU-Förderungen ab dem Jahr 2020 an Anreize zum endgültigen Abbau der alten Reaktoren zu knüpfen. Das Herunterfahren und die endgültige Zerlegung der alten Reaktoren war eine Vorbedingung für den EU-Beitritt der drei Länder im Jahr 2004. (DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2016)

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