Verschwenden Duschköpfe zu viel Wasser, sollen sie verboten werden. Denn eine EU-Richtlinie reglementiert auch Produkte, die den Energieverbrauch nur beeinflussen.
Der EU-Beauftrage für Bürokratieabbau, Edmund Stoiber, hat Pläne der EU kritisiert, nach dem Glühbirnenverbot jetzt auch weitere Produkte nach ihrem Energieverbrauch zu reglementieren. Energiesparen sei zwar "ein guter Zweck", doch müssten solche Entscheidungen intensiver mit den Bürgern diskutiert werden, da sie in deren "Lebensalltag" eingriffen, sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident der "Bild"-Zeitung
Beeinflussung reicht für Regeln
Hintergrund ist laut "Bild" eine bisher weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkte EU-Richtlinie "für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte". Sie wurde am 21. Oktober 2009 verabschiedet und trat am 20. November 2009 in Kraft. Die Richtlinie besagt, dass künftig auch für Produkte strenge Standards gelten sollen, die den Energieverbrauch beeinflussen.
Duschköpfe, Fenster, Türen
Davon betroffen wären zum Beispiel Duschköpfe, Wasserhähne, Haustüren, Fenster und Isoliermaterialien beim Hausbau. Die Hersteller dieser Produkte sollen sich demnach an strenge Vorschriften halten müssen. Sie sollen künftig detailliert dokumentieren, wie viel Energie bei der Herstellung, Verpackung, Installation, Nutzung und Entsorgung des Produkts verbraucht wird. Bei Verstößen soll es laut dem Blatt Sanktionen geben, die "wirksam, verhältnismäßig und abschreckend" sind.
(Ag. )