EU droht Serbien mit neuem Visumzwang

EU droht Serbien mit neuem Visumzwang
EU droht Serbien mit neuem Visumzwang(c) EPA (Henrik Montgomery)
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Da die Zahl falscher EU-Asylbewerber aus den West-Balkanstaaten ständig steigt, könnte es wieder zu einer Visumpflicht für Serben und Mazedonier kommen. Die EU-Kommission hatte die Staaten bereits verwarnt.

Die Europäische Union könnte gegen Serbien und Mazedonien neuerlich einen Visumszwang verhängen. Sollte in diesen Westbalkan-Staaten eine konkrete Strategie zum Abbau der Zahl falscher EU-Asylbewerber ausbleiben, könnte diese Maßnahme wieder eingeführt werden. Wie die Belgrader Tageszeitung "Blic" am Montag berichtete, wurde dies serbischen Regierungsvertretern klargemacht, als sie in der Vorwoche in Brüssel die Antworten auf jenen EU-Fragebogen überreichten, auf dessen Basis die EU-Kommission über den Kandidatenstatus für Serbien entscheiden will.

Die Kommission sei besorgt, weil die Zahl der falschen Asylbewerber ständig wachse, berichtete das Blatt. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2010 hatten rund 8000 serbische Bürger in Schweden, Deutschland und Belgien um Asyl angesucht. Die höchste Zahl der Anträge - nämlich 6000 - wurde in diesem Zeitraum in Schweden registriert, 2000 in Deutschland und zwischen 600 und 700 in Belgien. Es handelte sich laut der Belgrader Tageszeitung vorwiegend um Albaner und Roma.

EU-Warnung an Serbien fruchtlos

Um die falschen Asylbewerber "zu entmutigen", haben einige EU-Staaten bereits die staatlichen Zuschüsse gestrichen. Der serbische Innenminister Ivica Dačić hatte wiederholt eine strengere Grenzkontrolle, aber auch kriminalistische Ermittlungen versprochen, um die "Reiseveranstalter" auszuforschen. Die erwünschen Ergebnisse sind offenbar ausgeblieben.

Die Europäische Union hatte im Dezember 2009 den Visumszwang für Serbien, Montenegro und Mazedonien und im letzten Dezember auch für Bosnien-Herzegowina und Albanien aufgehoben.

(Ag.)

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