Der Milliardär Frank Stronach zieht als Spitzenkandidat seiner neuen Partei in die Nationalratswahl 2013. "Ich bin jetzt dabei, weil ich sehe, dass das jetzige System nicht mehr funktioniert", sagt der Austro-Kanadier. Als Wahlziel hat er "alles über zehn Prozent“ ausgerufen, eine Koalition lehnt er ab. Meinungsforscher rechnen dem "Team Stronach" gute Chancen auf einen Einzug in den Nationalrat aus.
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Stronach wurde 1932 im steirischen Kleinsemmering bei Weiz als Franz Strohsack geboren. 1954 wanderte der gelernte Werkzeugmacher mit 200 Dollar in der Tasche nach Kanada aus und schaffte dort den „vom-Tellerwäscher-zum-Milliardär“-Traum. Aus einer Garagenfirma für Werkzeuge baute er das Autozulieferimperium Magna auf. Der Konzern beschäftigt heute weltweit über 100.000 Mitarbeiter. Magna ist auch im Unterhaltungs-Geschäft aktiv, besitzt Dutzende Rennbahnen und gilt als einer der größten Anbieter von Pferdewetten.
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Ende der 80er Jahre begann Stronach auch in seiner alten Heimat zu investieren. Nach ersten Engagements in seiner Geburtsstadt Weiz und in Ebergassing zog Magna 1995 in Oberwaltersdorf (Niederösterreich) seine Europa-Zentrale auf. 1998 kaufte Magna die Steyr-Daimler-Puch-Gruppe und baute sie in den Konzern ein. Im Sommer 2010 gab Stronach seine Stimmrechtsmehrheit im Magna-Konzern auf und kassierte dafür ein Abfindungspaket von mehr als eine Milliarde US-Dollar.
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Auch in den Fußball investierte Stronach, trat bei Austria Wien als Big Spender auf und war von 1999 bis 2005 sogar Präsident der Bundesliga. In der Kunst und an den Universitäten betätigte sich der Austrokanadier ebenfalls als Mäzen. (Bild: Die Technische Universität Graz ernannte Stronach 2004 für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Unternehmungsführung zum Honorarprofessor.)
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„Wer das Gold hat, macht die Regeln“ lautet angeblich Stronachs Devise. Der Milliardär ist dafür bekannt, dass er unverblümt sagt, was er denkt. Zuletzt sorgte er mit einem bizarren Auftritt in der „ZiB2“ für Aufsehen, als er mit einem Monolog in das Interview startete und auf kritische Fragen mit "Sie wollen streiten mit mir?" antwortete. "Es wäre angebracht, dass der ORF mir mehr Respekt erweist", forderte er in einem Interview der "Presse am Sonntag".
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Den Sprung in die Politik hat Stronach schon einmal versucht: 1988 kandidierte er in Ontario für die Liberal Party für einen Sitz im kanadischen Parlament, unterlag seinem konservativen Kontrahenten John Cole am Ende aber deutlich. (Bild: mit Tochter Belinda, die es ins kanadische Parlament schaffte).Viele österreichische Ex-Politiker heuerten dafür beim Magna-Konzern an: Unter anderem durften Peter Westenthaler und Karl-Heinz Grasser eine Zeit lang bei "Onkel Frank" jobben.
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Bei der Nationalratswahl will Stronach mit wirtschaftsliberalen Positionen punkten. Gleichzeitig plädiert er für den Euro-Ausstieg. Politologen glauben, dass er vor allem im Wählerteich der FPÖ fischen könnte.
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