Abschlussbericht: U-Ausschuss beendet

Abschlussbericht UAusschuss wird beendet
Abschlussbericht UAusschuss wird beendet(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Der Vorsitzende Rosenkranz zog im Nationalrat Bilanz. Auf einen schriftlichen Abschlussbericht konnten sich die Fraktionen nicht einigen.

Der Untersuchungsausschuss zu den Korruptionsaffären ist Geschichte. Da sich die Fraktionen auf keinen schriftlichen Abschlussbericht einigen konnten, fasste der Ausschussvorsitzende Walter Rosenkranz (FPÖ) das Geschehen der vergangenen Monate am Mittwoch im Nationalrat mündlich zusammen. Insgesamt bilanzierte er positiv, kritisch äußerte sich der Freiheitliche aber dazu, dass die Koalitionsfraktionen eine tiefgehende Untersuchung von Themen wie den Telekom-Ostgeschäften und Staatsbürgerschaftsvergaben verhindert hätten.

Rosenkranz betonte, dass es im Ausschuss gelungen sei, politische Verantwortung im Bereich von Ministerien zu klären. Es habe dort Verfehlungen gegeben, auch Geldannahmen von parteinahen Personen. Das weitere werde die Strafjustiz klären.

Zur Telekom-Untersuchung bilanzierte Rosenkranz, dass über Firmen des Lobbyisten Peter Hochegger offenbar Scheinrechnungen geflossen seien. Zudem habe das Unternehmen versucht, Wohlwollen durch Einladungen zu erwirken. Erwiesen sei, dass die Telekom einen Großteil der Wahlkämpfe des BZÖ in den Jahren 2006 und 2010 finanziert habe. Offen und nicht aufgeklärt seien Zahlungen an SPÖ und ÖVP.

Was seine eigene Partei angeht, sagte Rosenkranz, dass der ehemalige FPÖ-Politiker Gernot Rumpold angeblich für einen Telekom-Auftrag auf eine Rechnung der FPÖ verzichtet habe. Beide Seiten hätten allerdings im Ausschuss betont, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun habe. Nun ermittle die Justiz.

Kritik übte Rosenkranz an der Weigerung der Koalitionsfraktionen, weitere Auskunftspersonen zu laden. Dabei wies der Ausschussvorsitzende etwa darauf hin, dass bei den Telekom-Ostgeschäften mit dem Investor Martin Schlaff gerade einmal eine Person befragt werden konnte. Bei den Inseraten fehlte vor allem SP-Kanzler Werner Faymann.

Rosenkranz' Wunsch zum Abschluss: U-Ausschüsse sollten Minderheitenrecht werden.

(APA)

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