Salzburg: Anwalt wirft Burgstaller Lüge vor

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Die Landeshauptfrau sagte in der ZiB2, sie habe erst am 3. Dezember von den Spekulationsverlusten erfahren. Das sei unrichtig, erklärt der Anwalt der betroffenen Beamtin. Er droht mit rechtlichen Schritten.

Der Anwalt der Salzburger Beamtin, die 340 Millionen Euro verspekuliert haben soll, bezichtigt SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller der Lüge. Wie der "ORF" berichtet, ging am Donnerstag im Büro der Landeshauptfrau ein Schreiben von Herbert Hübel ein. Darin fordert der Anwalt sie auf, ihre Behauptung in der ZiB2 vom Mittwoch zurückzunehmen, dass sie erst am 3. Dezember von dem Schaden erfahren habe. Wenn sie das bis 15 Uhr nicht mache, werde er rechtliche Schritte einleiten.

Hübel bezieht sich auf eine E-Mail seiner Mandantin an Burgstaller vom 21. September. Darin habe die Landesbedienstete um Unterstützung gebeten, weil nach der Rückkehr aus ihrem Urlaub alle Datenzugänge gesperrt gewesen seien. Im Anhang habe sich eine E-Mail an den Leiter der Finanzabteilung, Eduard Paulus, befunden. Darin, so Anwalt Hübel, informierte die Beamtin über einen möglichen künftigen Schaden aus Derivatgeschäften in der Höhe von 130 Millionen Euro. Zurzeit stehe man bei einem Schaden von 27 Millionen Euro. Damit habe Burgstaller Kenntnis von den drohenden Verlusten erlangt, betonte Hübel.

Aus dem Büro Burgstallers hieß es wiederum, die Referatsleiterin habe Burgstaller in der persönlichen Mail mitgeteilt, dass - nachdem ihr am 17. Juli die Vollmachten über alle Finanzgeschäfte entzogen worden waren und sie bis 20. September beurlaubt worden war - alle Datenzugänge gesperrt gewesen wären und sie Hilfe benötige. Weiters wurde festgehalten, dass die Landeschefin in der gestrigen ZiB2 die Frage von Moderator Armin Wolf korrekt beantwortet habe.

Wolf hatte die Landeshauptfrau gefragt, wann sie das erste Mal von den 340 Millionen Euro Verlusten gehört habe. Burgstallers Antwort: "Am Montag, den 3. Dezember. Wir haben damals Regierungssitzung oder Arbeitsausschusssitzung gehabt, und im Anschluss daran hat mich mein Kollege David Brenner darüber informiert, dass ihm mitgeteilt wurde, eine Mitarbeiterin habe quasi ein Geständnis abgelegt, sie habe 340 Millionen Euro in den Sand gesetzt, und wenn man das jetzt auflöst, so wie es ursprünglich angedacht war, mit dem geringen Portfolio, das noch bestand, dann würden wir diese Verluste auch realisieren."

Die Rechtsanwaltskanzlei hielt in einem Schreiben an Burgstaller am Donnerstag indes eine andere Version der Geschehnisse fest: "In der 'ZIB 2'-Sendung vom 12. Dezember 2012 wurde ein von Ihnen am gleichen Tag gegebenes Interview mit Redakteur Armin Wolf um 22 Uhr ausgestrahlt, in welchem Sie über Befragen ausführten, erstmals am 3. Dezember 2012 von den Derivatproblemen und den damit verbundenen Finanzgeschäften samt den möglicherweise eintretenden Verlusten für das Land Salzburg erfahren (sic!) haben. Diese öffentlich abgegebene Äußerung Ihrerseits ist unrichtig und entspricht nicht der tatsächlichen Sachlage."

(Red./APA)

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