Der Verdacht der Staatsanwaltschaft lautet auf Untreue. Paulus wurde bereits als Leiter der Finanzabteilung suspendiert.
Im Salzburger Finanzskandal ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nun gegen zwei weitere Personen. Neben der entlassenen Referatsleiterin Monika R. wird damit auch der Anfang Jänner suspendierte Leiter der Finanzabteilung, Eduard Paulus, offiziell als Beschuldigter geführt. Auch gegen einen früheren Mitarbeiter von Monika R. laufen Ermittlungen. Das erklärte Behörden-Sprecherin Alexandra Maruna am Freitag.
"Aufgrund der bisher ausgewerteten und gesichteten Unterlagen haben sich Verdachtsmomente ergeben, wo wir eine Anfangsverdachtslage bejahen mussten", sagte Maruna. Ermittelt werde gegen die beiden zusätzlich Beschuldigten jeweils wegen des Verdachts der Untreue und des Amtsmissbrauchs bzw. einer Beitragstäterschaft.
Suspendierung und Disziplinaruntersuchung
Paulus war am 3. Jänner mit sofortiger Wirkung als Leiter der Finanzabteilung suspendiert worden. Seit Mitte Dezember läuft gegen den Hofrat zudem eine Disziplinaruntersuchung. Es besteht der Verdacht, dass Paulus die Regierung bzw. den Landtag falsch über die Spekulationsgeschäfte des Landes informiert hat.
Paulus selbst weist alle Vorwürfe zurück. Er sprach nach seiner Suspendierung von einer "Medienhetze"und sah sich als Opfer der Parteipolitik.
Eduard Paulus
Paulus (geb. 1952) leitete seit 2000 die Abteilung Finanz- und Vermögensverwaltung in Salzburg und war damit der oberste Landesbudget-Beamte. Seit 2007 ist er außerdem Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft. Diese Funktion stellte er nach Bekanntwerden des Finanzskandals ruhend, um sich "vollständig der Aufklärung" widmen zu können. Paulus gilt als VP-nahe.
(Red./APA)