Bundeskanzler Faymann bestätigt den Wechsel des Verteidigungsministers in die Parteizentrale. Darabos' Nachfolger wird Gerald Klug.
Jetzt ist es offiziell: Der bisherige SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos wechselt als Bundesgeschäftsführer in die Parteizentrale. Bundeskanzler Werner Faymann bestätigte das am Dienstagnachmittag nach einer Sitzung des Parteipräsidiums.
Ausgangspunkt für die Rochade war nach Faymanns Darstellung die Entscheidung, den bisherigen Geschäftsführer Günther Kräuter als Volksanwalt zu nominieren. Das ziehe weitere Maßnahmen nach sich. Für die Nationalratswahl brauche er einen Bundesgeschäftsführer, der gleichzeitig Wahlkampfleiter sei, sagte der Kanzler. Er habe Darabos gefragt, ob er diese Aufgabe übernehmen wolle, weil "er der Beste ist". Er habe schließlich bereits erfolgreich Wahlkämpfe geführt.
Darabos: "Bin ein Parteisoldat"
Darabos betonte, er habe dem Wechsel sofort zugestimmt. Er freue sich auf seine Rückkehr in die Parteizentrale. "Ich bin ein Parteisoldat im positivsten Sinn", sagte der scheidende Minister. Beim Bundesgeschäftsführer handle es sich um eine "wichtige Funktion", man habe im September eine "Richtungsentscheidung".
Darabos wies darauf hin, dass er als Wahlkampfmanager drei Wahlen geschlagen habe und die SPÖ bei allen drei gewonnen habe. Der Grund dafür: "Ich glaube zu wissen, wie die Menschen in Österreich denken." Im Wahlkampf will Darabos die Kernkompetenzen der Sozialdemokratie in den Vordergrund stellen: "Arbeitsmarkt, Soziales, Bildung und Gesundheit".
Neuer Verteidigungsminister wird Gerald Klug, bisher SPÖ-Fraktionschef im Bundesrat. Dieser bringe "viel Erfahrung im politischen Management" mit, sagte Faymann. Klug sei sein erster Kandidat für das Verteidigungsministerium gewesen. Das Präsidium habe den Rochaden einstimmig zugestimmt.
Klug war bei der Pressekonferenz am Dienstag nicht dabei, er soll am Mittwoch bei einem eigenen Medientermin vorgestellt werden. Seine Angelobung durch Bundespräsident Heinz Fischer ist für Montag angekündigt.
Laura Rudas bleibt neben Darabos in der Bundesgeschäftsführung. Sie betonte, dass Darabos sich ihrer Unterstützung sicher sein könne. Man arbeite seit Jahren sehr gut zusammen und verstehe sich ausgezeichnet. Darabos werde aber alleine als Wahlkampfmanager fungieren. Ob sich an ihren Aufgabengebieten innerhalb der Zentrale etwas ändern werde, entscheide man in den nächsten Wochen.
Kräuter versicherte, bei ihm überwiege die Vorfreude auf die neue Aufgabe gegenüber einer möglichen Enttäuschung, den Wahlkampf nun nicht zu managen. Für ihn ist es kein Wunder, dass die Partei auf den erfolgreichen Wahlkämpfer Darabos setzt: "Das ist eine fast logische Entscheidung."
Eine Änderung gibt es übrigens auch in der Parteikommunikation. Neuer Kommunikationschef in der SPÖ wird Stefan Hirsch, derzeit noch Sprecher Darabos' im Verteidigungsressort. Welche Aufgabe der bisherige Ober-Kommunikator Oliver Wagner übernimmt, steht noch nicht fest.
Es sei eine Ehre mit Norbert Darabos zu arbeiten, sagt Laura Rudas, die zweite SPÖ-Bundesgeschäftsführerin, im "Presse"-Interview. Ihr selbst fehle die Erfahrung, einen Wahlkampf zu leiten.
Es gebe genug Arbeit für Laura Rudas und ihn, sagt der neue SP-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos im Interview. Im Nationalrat soll die Partei jünger werden.
Der designierte Verteidigungsminister will General Entacher "in angemessener Art und Weise" in die Pension verabschieden. Wie genau das passieren soll, ist derzeit noch unklar.
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