Salzburg: „Speed kills“

Wilfried Haslauer
Wilfried Haslauer(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Eine Zusammenarbeit mit Grünen und Team Stronach bleibt für die ÖVP erste Wahl. Es brauche weitere „vertiefende Gespräche“, erklärte VP-Chef Wilfried Haslauer.

Salzburg/C.l. Die Regierungsbildung in Salzburg wird sich noch einige Zeit hinziehen. Bevor die ÖVP konkrete Koalitionsverhandlungen mit den Grünen beginne, brauche es weitere „vertiefende Gespräche“, erklärte VP-Chef Wilfried Haslauer am Dienstag nach dem Parteipräsidium.

Drei Stunden seien zu wenig, um Vorgespräche zu führen, sagte Haslauer: „Speed kills. Allzu viel Hast ist nicht angebracht.“ In den nächsten Tagen geht es in weiteren Gesprächen mit dem Verhandlungsteam der Grünen vor allem um Vertrauensbildung und die Frage von Spielregeln einer Koalition mit drei Partnern. „Wir haben eine starke Tendenz für eine Zusammenarbeit von ÖVP, Grünen und dem Team Stronach“, betonte Haslauer erneut. Inhaltlich ortet er mehr Gemeinsamkeiten als Hindernisse mit den Grünen. „Ich möchte mit den Grünen gemeinsam den richtigen Weg finden“, sagte Haslauer. Dazu brauche es Zeit, der Diskussionsbedarf mit den Grünen sei groß. Schließlich gehe es um sehr komplexe Themen.

Unter anderem favorisieren die Grünen die SPÖ und nicht das Team Stronach als dritten Partner, wie Grünen-Chefin Astrid Rössler nach einem Parteivorstand am Dienstagnachmittag betonte. "Eine Partei, die wie die SPÖ zumindest 24 Prozent der Stimmen gemacht hat, dürfen wir nicht aus einer Regierung ausschließen", erklärte Landessprecherin Astrid Rössler. Eine Koalition gemeinsam mit dem Tema Stronach lehnte sie ab.

Das von Rössler präferierte Schwarz-Rot-Grün habe derzeit für die ÖVP keine Priorität, sagte Haslauer. In den nächsten Tagen will die ÖVP nur mit den Grünen sprechen. Parallele Gespräche mit SPÖ oder Team Stronach werde es nicht geben. Erst wenn die vertiefenden Gespräche abgeschlossen sind, will die ÖVP zu Koalitionsverhandlungen einladen. Eine Regierungsbildung im Mai hält Haslauer für unrealistisch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.05.2013)

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