FPÖ-Chef Strache setzt Landesparteichefin Rosenkranz via Facebook unter Druck. Man dürfe den "Zukunfts- und Erfolgsweg" der Partei nicht blockieren.
Parteichef Heinz-Christian Strache schaltet sich via Facebook in die Debatte um einen Führungswechsel in der niederösterreichischen FPÖ ein. In Richtung von Landes-Obfrau Barbara Rosenkranz postete er zu Wochenbeginn: Man dürfe "nach mageren 8% auf Landesebene" nicht zur Tagesordnung übergehen. Und weiter: "Gefordert ist ein FPÖ-Erfolgs- und Zukunftsweg mit zukunftsfähigen Führungspersönlichkeiten, einer Verbreiterung und Verjüngung (...). Dazu muss man auch - im Sinne von Anstand und Charakter für die Gemeinschaft - bereit sein, im Interesse der Gemeinschaft einen raschen Optimierungsbeitrag bereits vor der NR-Wahl zu leisten (...)."
Kurz darauf legte Strache mit einem Zitat des deutschen Spätromantikers Emanuel Geibel nach: "Klug ist, wer stets zur rechten Stunde kommt, doch klüger, wer zu gehen weiß, wann es frommt!"
Der freiheitliche Generalsekretär Harald Vilimsky gab sich am Mittwoch zurückhaltender: Die FPÖ habe ein "sehr föderales Statut, das den Landesgruppen maximale Autonomie gibt", betonte Vilimsky im Hinblick auf die Tiroler und auf Niederösterreichs Landespartei. Da wie dort sollten "die optimalen Wege gefunden werden".
Rosenkranz droht Misstrauen
Die Botschaft an Niederösterreichs FPÖ-Obfrau dürfte klar sein: Die freiheitliche Spitze möchte eine Kampfabstimmung vermeiden, da Rosenkranz noch gut in der Landespartei verankert ist. Sollte sie nicht von sich aus weichen, dürfte es dazu aber unweigerlich kommen. Als Nachfolgekandidaten sind bereits die Nationalratsabgeordneten Walter Rosenkranz und Christian Höbart im Gespräch.
Am Freitag in einer Woche tagt der niederösterreichische FPÖ-Vorstand, wo eine Entscheidung fallen könnte - dem Vernehmen nach, nicht zur Freude von Rosenkranz. Angeblich soll der Landesparteiobfrau dort nämlich ein "Packerl" vorgelegt werden, demzufolge ihr "bis zu 60 Prozent" der etwa 380 Parteitagsdelegierten "schriftlich das Misstrauen aussprechen". Als Folge könnte es binnen 14 Tagen zu einem außerordentlichen Parteitag kommen.
(Red./APA)