Finanzressort kehrt in Prinz Eugens Winterpalais zurück

WIEN: FINANZMINISTERIUM KEHRT AN SEINEN STAMMSITZ IM EHEMALIGEN 'WINTERPALAIS' DES PRINZEN EUGEN ZURUeCK
WIEN: FINANZMINISTERIUM KEHRT AN SEINEN STAMMSITZ IM EHEMALIGEN 'WINTERPALAIS' DES PRINZEN EUGEN ZURUeCKAPA/BMF/CHRISTANDL
  • Drucken

Nach fünf Jahren im Ausweichquartier übersiedelt das Finanzministerium am Feiertag in seinen Stammsitz. Die Kosten für den Umbau sind explodiert.

Das Finanzministerium nützt den Feiertag, um nach fünf Jahren im Ausweichquartier wieder an seinen Stammsitz im ehemaligen "Winterpalais" des Prinzen Eugen zurückzukehren. Das barocke Stadtpalais beherbergt das Ministerium seit 1848 und wurde nun um 137,3 Millionen Euro renoviert. Dennoch bietet der historische Gebäudekomplex nicht allen Mitarbeitern Platz: Einige Abteilungen bleiben im Ausweichquartier in der Hinteren Zollamtsstraße, rund 600 Mitarbeiter treten ihren Dienst am Montag aber wieder in der Innenstadt an.

Starke Kostensteigerungen

In die Schlagzeilen geraten ist das Projekt vor allem wegen der starken Kostensteigerungen. War man bei einer ersten Kostenschätzung 2004 noch von 70 Millionen Euro ausgegangen, ermittelte der Rechnungshof 2011 Gesamtkosten von 198,76 Millionen Euro. Die Sanierung schlug demnach mit 137,3 Millionen Euro zu Buche, Umbau und Miete des Ausweichquartiers in der Hinteren Zollamtsstraße mit weiteren 61,46 Millionen Euro.

Etwa 5000 Übersiedlungskartons müssen die Spediteure bewegen, um den Umzug - wie das Finanzministerium betont - ohne Beeinträchtigung des Dienstbetriebs über die Bühne zu bekommen. Der Haupteingang wurde im Zuge der Sanierung verlegt, dementsprechend lautet die offizielle Anschrift des Finanzministeriums nun nicht mehr Himmelpfortgasse, sondern Johannesgasse 5. Auch das Ministerbüro ist übersiedelt: Auf die barocken Prunkräumlichkeiten hat Ressortchefin Maria Fekter verzichtet, die politischen Büros (Ministerin und Staatssekretär) wurden im ersten und zweiten Stock untergebracht.

WIEN: FINANZMINISTERIUM KEHRT AN SEINEN STAMMSITZ IM EHEMALIGEN 'WINTERPALAIS' DES PRINZEN EUGEN ZURUeCK
WIEN: FINANZMINISTERIUM KEHRT AN SEINEN STAMMSITZ IM EHEMALIGEN 'WINTERPALAIS' DES PRINZEN EUGEN ZURUeCKAPA/BMF/CHRISTANDL

Prunkräume werden Museum

Die Prunkräume dienen künftig als Museum unter Oberhoheit des Belvedere, das dafür einmalig 5,7 Millionen Euro für Adaptierungsarbeiten sowie jährlich 2,55 Millionen Euro für den laufenden Betrieb erhält. Erstmals für das Publikum geöffnet werden das historische "Goldkabinett" des Prinzen Eugen sowie der Rote und Blaue Salon im Oktober für eine Schau zum 350. Geburtstag des Habsburger-Feldherren. Anfang 2014 ist dann nach Angaben des Belvedere eine zeitgenössische Ausstellung geplant.

Das von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) angemietete Ausweichquartier in der Hinteren Zollamtsstraße behält das Finanzministerium. Dort bleiben mehrere Abteilungen des Ministeriums (u.a. die IT-Sektion, die Stabsstellen Finanzpolizei und Spielerschutz und die Druckerei), außerdem sollen weitere Dienststellen der Finanz und das ab 2014 geplante Bundesfinanzgericht dort einziehen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.