Verfahren um Zahlungen an BZÖ startet im Juli

TelekomProzess Verfahren gegen Hochegger
TelekomProzess Verfahren gegen Hochegger(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Die Telekom soll im Jahr 2006 den Wahlkampf des BZÖ mitfinanziert haben. Angeklagt sind unter anderem der Lobbyist Hochegger und Ex-Telekom-Vorstand Fischer.

Ein Urteil im Prozess um mutmaßlich illegale Parteienfinanzierung der Telekom Austria in Richtung FPÖ steht noch aus, fix ist dafür bereits der Termin für den Start des nächsten Telekom-Verfahrens: Am 18. Juli beginnt der Prozess um einen Deal, den die Staatsanwaltschaft für eine verdeckte Parteispende hält - diesmal an das BZÖ. Im Zentrum stehen der Lobbyist Peter Hochegger und einmal mehr Ex-Telekom-Vorstand Rudof Fischer sowie ehemalige BZÖ-Funktionäre.

Vorerst wurden acht Verhandlungstermine angesetzt, der letzte am 8. August.

"Scheinrechnungen" im Wahlkampf

Kern des Strafverfahrens ist der Vorwurf, die Telekom Austria (TA) habe über Umwege im Jahr 2006 den Nationalratswahlkampf des BZÖ mitfinanziert. Über "Scheinrechnungen" sollen an zwei Agenturen, die für den Wahlkampf der Orangen verantwortlich zeichneten, ohne Gegenleistung TA-Gelder ausbezahlt worden sein. Letztlich sollen der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Wien zufolge dem BZÖ exakt 939.680 Euro zugeflossen sein.

Hochegger, Fischer und fünf weitere Personen, darunter der frühere BZÖ-Politiker Klaus Wittauer, müssen sich wegen Untreue und teilweise auch Geldwäsche verantworten. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Sperre der Parteienförderung beantragt

Das Wiener Straflandesgericht hat angesichts der Vorwürfe in der Telekom-Affäre und wegen des unsicheren Wiedereinzugs des BZÖ in den Nationalrat beim Bundeskanzleramt die Sperre eines Teils der orangen Parteienförderung beantragt. Konkret sollen 939.680 Euro eingefroren werden. Damit sollen mögliche Rückforderungen im anstehenden Strafverfahren rund um angebliche verdeckte Parteienfinanzierung durch die Telekom Austria im Wahlkampf 2006 beglichen werden.

Das BZÖ hat dagegen berufen. Eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Wien in der Causa steht noch aus.

"Kein Verfahren gegen BZÖ"

Das Bündnis wies am Dienstag in einer Aussendung darauf hin, dass weder das BZÖ noch die Agentur Orange "beschuldigt oder gar angeklagt sind". Kein aktiver BZÖ-Funktionär stehe vor Gericht. Parteiobmann Josef Bucher habe bei Bekanntwerden der Vorwürfe "sofort gehandelt". So seien Ausschlüsse erfolgt, eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht oder Dokumente der Staatsanwaltschaft übermittelt worden.

"Falls einzelne Personen - die heute in keiner Verbindung mit dem BZÖ stehen - rechtswidrig gehandelt haben, dann haben die Gerichte mit aller Härte des Gesetzes zu urteilen und auch das BZÖ wird sich an diesen Personen rechtlich schadlos halten, beziehungsweise sich dem Verfahren als Privatbeteiligter anschließen", hieß es in der Aussendung.

(APA)

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