Burgstaller zieht Bilanz: "Viel Pionierarbeit geleistet"

Gabi Burgstaller
Gabi BurgstallerAPA/BARBARA GINDL
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Salzburgs scheidende Landeshauptfrau verrät noch keine konkreten Pläne für ihre berufliche Zukunft.

Salzburgs SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat am Montag ihre letzte Pressekonferenz im Amt gegeben. Am Dienstag wird sie sich nach 19 Jahren aus der Politik zurückziehen.

Sie habe viel Pionierarbeit geleistet, lautete Burgstallers Bilanz. Sie sei die erste SPÖ-Chefin im Land gewesen, die erste Landeshauptmann-Stellvertreterin und auch Landeshauptfrau in Salzburg, und wenn man berücksichtige, dass sich Waltraud Klasnic (ÖVP) ja selbst als Landeshauptmann bezeichnet habe, sei sie dies sogar in ganz Österreich gewesen. Sie habe aber auch feststellen müssen, dass es für konservative Männer mitunter immer noch schwierig sei, mit Frauen auf gleicher Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Der Begriff konservativ sei nicht parteipolitisch zu verstehen, es gebe durchaus auch in den eigenen Reihen noch solche Männer. "Aber in 50 Jahren wird das kein Thema mehr sein. In unserer Enkelgeneration werden Frauen ganz selbstverständlich auf gleicher Augenhöhe behandelt werden."

"SPÖ muss auf andere Gruppen zugehen"

Gefragt nach den Gründen ihrer Wahlniederlage sagte Burgstaller, dass der Finanzskandal zu einseitig nur der SPÖ zugeordnet worden sei. Die Partei habe bei der vergangenen Landtagswahl etwa jene Stärke erreicht, die der Kernwählerschaft entspreche. Nun gehe es darum, mit vielen Themen Menschen anzusprechen, die eine Nähe zur Sozialdemokratie hätten, etwa arbeitende oder ältere Menschen. "Wenn wir wieder wachsen wollen, müssen wir auf andere Gruppierungen zugehen. Zum Beispiel auch die vielen Selbstständigen, die im Regen stehen gelassen werden."

Über ihre persönliche Zukunft gab sich Burgstaller noch bedeckt. Sie werde zunächst einige Tage Urlaub nehmen und ein paar Wochen pausieren. "Ich bin durchaus erschöpft nach den vergangenen Monaten. Ich brauche eine Pause zum Regenerieren." Was ihren künftigen Beruf betreffe, sei sie am Sondieren. Es gebe ein paar inhaltlich interessante Angebote. Ob sie in die Arbeiterkammer zurückkehrt - Burgstaller hat ein Rückkehrrecht -, ließ sie offen. "Ich will weder versorgt werden, noch einen Posten, sondern ein Projekt übernehmen, wo ich meine Erfahrung und meine Energie einbringen kann."

(APA)

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