"Schulterschluss bei der Prävention"

(c) EPA (ANDY RAIN)
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Die Unfallversicherungsanstalt bietet eine neue Plattform, um Doppelgleisigkeit aufzuspüren.

Wien/Ett. Rund 460 Millionen Euro werden in Österreich bisher für diverse gesundheitsfördernde und vorbeugende Maßnahmen aufgebracht. Im Zuge der zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung heuer vereinbarten Gesundheitsreform werden zusätzlich in den kommenden zehn Jahren weitere 150 Millionen Euro aufgewendet. „In vielen Fragen gibt es bereits ambitionierte Aktionen, nur sind diese nicht akkordiert“, beklagt die Obfrau der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Renate Römer, im Gespräch mit der „Presse“.

Österreich, das bei der Prävention im internationalen Vergleich nachhinkt, hat dies durchaus notwendig. Denn statistisch betrachtet lebt die österreichische Bevölkerung trotz ständig steigender Lebenserwartung nur rund 59 Jahre gesund. Mehr als 20 Jahre lang müssen sich hingegen die Bürger mit Krankheiten herumschlagen.

„Landkarte“ für alle Maßnahmen

Das soll sich nun ändern. Ein Ansatz dazu: Parallel zur Gesundheitsreform wird von der Unfallversicherungsanstalt jetzt eine Plattform angeboten, die einmal sämtliche vorbeugenden Aktivitäten zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Österreicher bundesweit erfasst. „Ziel ist eine Art Präventionslandkarte“, erläutert Römer, im Rahmen eines „nationalen Schulterschlusses“. Der Auftakt dazu wird mit weiteren Vertretern der Sozialversicherungen im Rahmen des Forums Alpbach erfolgen.

Mit dieser Initiative soll sowohl erhoben werden, wo es zwischen den einzelnen Krankenversicherungsträgern sowie der Pensions- und der Unfallversicherung unnötige Doppelgleisigkeiten gibt: „Das ist eine Ressourcenverschwendung.“ Umgekehrt werde damit aber auch geklärt: „Wo haben wir eventuell weiße Felder?“

Die AUVA-Chefin schickt jedenfalls voraus, die Qualität müsse erhalten bleiben. Daher betont sie ausdrücklich mit Blick auf jene, die schon bestehende Präventionsmaßnahmen nützen: „Das ist kein Kosteneinsparprogramm.“ Allerdings ergebe sich sich hinterher ein positiver Effekt, weil langfristig weniger Ausgaben für die Heilung von Krankheiten notwendig seien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2013)

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