Steiermark: Aus 542 Gemeinden werden 288

Steiermark Gemeinden werden
Steiermark Gemeinden werden(c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU)
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Die Landesregierung hat die neue Landkarte ab 2015 präsentiert. Durch weitere Zusammenlegungen steigt die durchschnittliche Einwohnerzahl auf 3293.

Die Landkarte der Steiermark wird sich noch bis 2015 verändern. Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und sein Vize Hermann Schützenhöfer (ÖVP) präsentierten am Donnerstag ihre Pläne für weitere Zusammenlegungen. Demnach sollen aus 542 Gemeinden (Stand 2010) 288 Kommunen werden. Im Durchschnitt werden dann - exklusive Graz - 3293 Einwohner in den Gemeinden leben. Bisher lag der Schnitt bei 1747 Einwohnern, der Österreichschnitt ohne Wien lag 2010 bei 2847 Einwohnern.

Bei den Bezirken haben sich bereits mit 1. 1. 2012 Judenburg und Knittelfeld zum Bezirk Murtal zusammengetan. Am 1. 1. 2013 folgten Hartberg-Fürstenfeld, Bruck-Mürzzuschlag sowie Feldbach und Radkersburg, die sich nun Bezirk Südoststeiermark nennen. Die Expositur Bad Aussee im Bezirk Liezen wurde aufgelöst, während die Expositur Gröbming erhalten blieb.

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Laut Prognose der österreichischen Raumordnungskonferenz ist in 302 von 542 Gemeinden in den kommenden Jahren mit Bevölkerungsrückgängen zu rechnen. Die Schlussfolgerung von Rot-Schwarz: Viele Gemeinden können aus eigener Kraft nicht mehr ihre Aufgaben und Funktionen wahrnehmen. 2010 konnten bereits 225 Gemeinden ihren ordentlichen Haushalt nicht aus eigener Kraft ausgleichen und waren zum Teil auch auf Bedarfszuweisungen des Landes angewiesen.

Vor der Reform gab es in der Steiermark nur fünf Gemeinden über 10.000 Einwohner, ab 2015 sind es 15. Die Kommunen mit Einwohnern zwischen 1001 und 2500 halbiert sich nahezu von 255 auf 142. In etlichen kleinen südost- und weststeirischen Gemeinden kam man zuletzt gerade noch auf eine Zahl von rund 100 Wahlberechtigten. So lebten in 77 Gemeinden weniger als 500 Menschen - ab 2015 werden es nur noch zwei sein. In weiteren 123 Kommunen wohnten weniger als 1000 Einwohner, in Zukunft sollen es nur noch 14 Gemeinden sein.

Opposition gegen "Zwangsfusionen"

Strikte Ablehnung von "Zwangsfusionen" kam am Donnerstag von der FPÖ, den Grünen und der KPÖ. "Der Absolutismus kehrt in die Steiermark zurück", konstatierte FPÖ-Gemeindereferent Peter Samt. Die Grünen appellierten an Voves und Schützenhöfer, von erzwungenen Zusammenlegungen abzusehen und die Bevölkerung mitentscheiden zu lassen. Die KPÖ sprach von einem "Anschlag auf die Demokratie und Infrastruktur".

Wo wird zusammengelegt?

Eine Flurbereinigung findet vor allem in den kleinräumig strukturierten Bezirken in der Süd-, West- und Oststeiermark statt, aber auch im obersteirischen Murau wird die Anzahl der Kommunen von 34 auf 14 sinken.

In den Bezirken sinken die Gemeindezahlen wie folgt: Bruck-Mürzzuschlag von 37 auf 19, Deutschlandsberg von 40 auf 15, Graz-Umgebung von 57 auf 36, Hartberg-Fürstenfeld von 64 auf 36, Leibnitz von 48 auf 29, Leoben von 19 auf 16, Liezen von 51 auf 29, Murtal von 38 auf 20, Südoststeiermark von 74 auf 26, Voitsberg von 25 auf 16 und Weiz von 54 auf 31.

(APA/Red.)

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