Die Grünen wollen "etwas vollkommen Neues wagen" und den Schulbereich in einen koalitionsfreien Raum umwandeln.
Die Grünen wollen den Schulbereich als koalitionsfreien Raum definieren. Dafür soll ein parteifreier Bildungsminister nominiert werden, der bis Juli 2014 unter Einbindung aller parlamentarischer Kräfte und der Zivilgesellschaft eine Bildungsreform erarbeiten und umsetzen soll, forderte Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Mittwoch. Über diese Reform soll dann ohne Klubzwang und geheim abgestimmt werden.
Es sei notwendig, "etwas vollkommen Neues zu wagen und die Bildungsreform aus dem rot-schwarzen Verhandlungsproporz herauszuholen", betonte die Grünen-Chefin. "Wir brauchen ein radikales Umdenken." Immerhin würden schon die am Vortag von SPÖ und ÖVP zusammengestellten Teams zur Ausverhandlung einer neuen Koalition zeigen, dass es "sehr unwahrscheinlich ist, dass sich die Blockadehaltung auflöst".
Mit einem parteifreien Bildungsminister aber könnte man sich etwa auf ein Ziel der Reform verständigen, so die Obfrau der Öko-Partei. Wenn die Regierung wirklich einen neuen Stil wolle, sei der Schulbereich prädestiniert dafür, etwas auszuprobieren. "Wenn in dem Bereich keine große Reform kommt, kann sich diese Koalition von vornherein als gescheitert ansehen", meinte Glawischnig.
Das Land der vielen Bildungsminister
Neos wollen pinken Bildungsminister
Namen für einen neuen Bildungsminister wollte Glawischnig bewusst nicht nennen: "Fachkompetenz ist aber das wichtigste Kriterium." Mit Neos-Klubobmann Matthias Strolz, der die Bildung ebenfalls zum koalitionsfreien Raum - allerdings mit Neos-Minister - machen will, habe sie ihre Vorschläge mangels Termins bisher noch nicht besprochen.
Der neue Minister solle sich lediglich auf den Schulbereich konzentrieren, meinte Glawischnig. Die Themen Kindergarten und Unis seien vor allem Geld- und nicht Strukturfragen. Zeithorizont: "Ich würde gerne noch erleben, dass meine Kinder von der Schulreform etwas haben." Ihr älterer Sohn sei derzeit sieben.