SPÖ: Darabos und Rudas bleiben

Darabos, Rudas, SPÖ, Kulisse
Darabos, Rudas, SPÖ, Kulisse(c) APA
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In der SPÖ soll Ex-Minister Norbert Darabos den EU-Wahlkampf leiten, in der ÖVP ist noch keine Entscheidung gefallen. Rudas kümmert sich inzwischen „um die Informationspolitik nach innen“.

Es ist ruhig geworden um die Parteisekretäre von SPÖ und ÖVP. Seit die Nationalratswahl (in beiden Fällen eher weniger erfolgreich) geschlagen ist, halten sich Norbert Darabos und Hannes Rauch dezent im Hintergrund. Laura Rudas tut das schon seit einigen Monaten, genau genommen seit März, als sie mit Darabos einen Vorgesetzten bekommen hat. SPÖ-Chef Werner Faymann hatte den Verteidigungsminister überredet, zurück in die Parteizentrale zu wechseln: als Leiter der SPÖ-Kampagne und, wenn man so will, als Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung.

In der SPÖ hatte man eigentlich damit gerechnet, dass Darabos nach der Wahl einen neuen Job (in der Regierung oder im Parlament) bekommt und Rudas abgelöst wird. Doch davon ist nun keine Rede mehr: Beide bleiben, auf Faymanns Wunsch hin, bis auf Weiteres im Amt. Intern soll Darabos erst vor Kurzem erklärt haben, dass er weitermachen wird: Weil Faymann möchte, dass in der Löwelstraße endlich so etwas wie Kontinuität einkehrt. Und weil der Burgenländer auch die SPÖ-Kampagne für die Europa-Wahl am 25.Mai nächsten Jahres leiten soll.

Im Arbeitsalltag harmonieren Darabos und Rudas – anders als Rudas und Günther Kräuter, der im März abberufen und in die Volksanwaltschaft versetzt wurde – dem Vernehmen nach gut. Der ehemalige Verteidigungsminister verbringt derzeit viel Zeit in Sitzungen, weil er in die Koalitionsgespräche mit der ÖVP eingebunden ist. In der Gruppe „Zukunft“ verhandelt Darabos den Bereich Integrationspolitik mit, den er während seiner Ministerzeit für die SPÖ betreut hat. In der außenpolitischen Gruppe ist seine Erfahrung mit Auslandseinsätzen gefragt.

Rudas kümmert sich inzwischen „um die Informationspolitik nach innen“, wie es aus der Parteizentrale heißt. Sprich: Sie hält Kontakt zu den Landesparteien und bereitet die nächsten Sitzungen der SPÖ-Gremien vor.

Die Zukunft von Hannes Rauch ist hingegen offen. Einerseits würde sich Parteiobmann Michael Spindelegger nach der missglückten Wahlkampagne gern von seinem Generalsekretär trennen, erzählt man sich in der Volkspartei. Andererseits gibt es Zweifel wegen der EU-Wahl. Verliert die ÖVP Stimmen (was angesichts der Europa-Skepsis nicht unwahrscheinlich ist), wäre wieder ein Generalsekretär verbraucht. Oder zumindest infrage gestellt. Deshalb soll dieser Job im Moment auch nicht sonderlich nachgefragt sein.

Dass Michael Falb von Spindelegger gefragt wurde, ist nicht mehr als ein Gerücht. Jedenfalls glaubt intern niemand, dass der Direktor des ÖVP-Parlamentsklubs in die Lichtenfelsgasse wechseln will. Eher schon sagt man Michael Kloibmüller, derzeit Kabinettchef von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Ambitionen nach. Eine Entscheidung ist bisher aber noch nicht gefallen.

E-Mails an:thomas.prior@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2013)

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