Neues Bundesamt für Asyl nimmt Arbeit auf

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THEMENBILD: ASYL / FLUeCHTLINGE / ASYLWERBERAPA/HERBERT NEUBAUER
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Über 190 Behörden werden zu einer zusammengefasst. Die Verfahren sollen schneller und transparenter abgewickelt werden.

Beschlossen wurde es bereits im Juli 2012, eineinhalb Jahre später öffnet es seine Türen: Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl hat mit 1. Jänner seine Arbeit aufgenommen. Damit wurden 194 Behörden zu einer einzigen zusammengefasst, die ab sofort alle asyl- und fremdenrechtlichen Verfahren durchführt. Von der Aktion erhofft man sich schnellere und transparentere verfahren, wie der neue Leiter des Amtes, Wolfgang Taucher, am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal" betonte.

"Wenn künftig jemand einen Asylantrag stellt, werden wir uns der Frage stellen, ob die Person Flüchtlingsschutz benötigt und verdient. Wir werden die Frage des subsidiären Schutzes klären, und wir werden in einem Verfahren gleichzeitig auch die Frage der besonderen Aufenthaltsberechtigung etwa aus dem Titel des Artikel acht, der Familieneinheit, mitprüfen", erklärte Taucher. Fragen zum Bleiberecht werden ebenfalls im Bundesamt entschieden werden.

Vorwurf der Willkür

Jedem Antragsteller wird eine Ansprechperson zugeteilt, die ihn während des gesamten Verfahrens betreut. "Das ist ganz klar ein Vorteil, weil die Situation, wie wir sie jetzt haben, dass es eine Fülle an Schnittstellen zwischen Behörden gab. Und diese Schnittstellen werden jetzt beseitigt", meinte Taucher.

Bei sensiblen Fällen soll das Vier Augen-Prinzip angewendet werden. Damit soll auch der Vorwurf der Willkür beseitigt werden. Dies wurde dem früheren Bundesamt für Asyl, dessen Chef Taucher bisher war, nämlich vermehrt unterstellt. Taucher: "Es gibt einen klaren Anspruch: Wir sind eine monokratische Bundesbehörde. Das heißt, von der Struktur her schon haben wir diese Einheitlichkeit in den Verfahren als eines der wesentlichen Ziele von Anfang an."

22 ehemalige Post- und Telekom-Mitarbeiter

Im Bundesamt für Fremdenwesen werden mehr als 600 Personen arbeiten, 22 davon sind ehemalige Post- und Telekom-Mitarbeiter.

>> Bericht des Ö1-"Morgenjournals"

(Red.)

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