Zwei Abschlüsse auf einen Streich: Gehälter steigen heuer ab März gestaffelt. Ab März 2015 gibt es 0,1 Prozent mehr als die Teuerung.
Wien. Das hat es vor rund 20 Jahren das letzte Mal gegeben: Freitag gegen zwei Uhr früh stand nach gut achtstündigen Verhandlungen zwischen Regierung und Beamtengewerkschaft überraschenderweise gleich ein doppelter Gehaltsabschluss fest. Nach der Großdemonstration vor Weihnachten werden die Bezüge gestaffelt angehoben: Für Bezieher niedriger Einkommen beträgt das Plus heuer ab 1.März 2,5 Prozent und liegt damit über der Teuerungsrate von 2,33 Prozent, die höchsten Einkommen werden um 1,5 Prozent erhöht.
Unter dem Strich bedeutet das nach Auskunft der Chefverhandler im Schnitt eine Erhöhung um 1,88 Prozent (Beispiele siehe Grafik). Für die Regierung paktierten dies Kanzleramtsminister Josef Ostermayer und Staatssekretär Jochen Danninger, auf Gewerkschaftsseite Fritz Neugebauer (Beamte) und Christian Meidlinger (Gemeindebedienstete). Diese Erhöhung gilt ein Jahr lang. Ab 1.März 2015 wurden dann eine Anhebung im Ausmaß der (offenen) Teuerungsrate und ein Aufschlag von 0,1 Prozent vereinbart.
Für die rund 132.000 Beamten und Vertragsbediensteten im Bundesdienst wird die Lohnsteigerung am 29. Jänner im Nationalrat beschlossen. Der Abschluss ist auch Richtwert für Landes- und Gemeindebedienstete. So wollen Oberösterreich und die Steiermark den Abschluss übernehmen. Vorarlberg hat für seine Bediensteten bereits im Dezember eine Anhebung um 2,5 Prozent fixiert.
Die Mehrkosten für das Bundesbudget betragen 190Millionen Euro, die Verzögerung bis März hilft dem Bund nach der Nulllohnrunde 2013 zusätzlich zu sparen. Neugebauer lässt sich den Sanktus am Dienstag in seiner Bundeskonferenz geben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2014)