Der Ex-Moderator ließ sich 1999 seine bis dahin angefallenen Beiträge auszahlen. Die FPÖ unterstellt ihm eine "glatte Unwahrheit".
Der frühere Moderator Eugen Freund hat sich im Jahr 1999 seine ORF-Pension auszahlen lassen. Das berichtete „DerStandard.at" am Dienstag. Er habe damit das Angebot des Senders, in eine ausgelagerte ORF-Pensionskasse umzusteigen, abgelehnt und seine bis dahin angefallenen Beiträge erhalten.
Freunds Sprecher, Raphael Sternfeld, bestätigte den Bericht. Freund habe demnach „vor 14 Jahren - wie viele andere im ORF - das Angebot des ORF angenommen hat und ihm seine bis dahin angesparten Pensionsbeiträge ausbezahlt wurden". Seine seitdem angefallenen Pensionsansprüche würden erst fällig, wenn der Ex-Moderator seine Pension antritt.
In der Vorwoche hatte Freund, der nun für die SPÖ als Spitzenkandidat in den EU-Wahlkampf zieht, gegenüber dem Magazin „profil" und der Gratiszeitung „Heute" gesagt, dass er derzeit weder vom ORF eine Pension noch Arbeitslosengeld beziehe. Der „TV-Media" hatte er im Vorjahr erklärt, er sei für eine Pension „nicht alt genug" und könne „nicht leben von dem, was mir laut ASVG zustehen würde". Freund war - mit Unterbrechungen - seit 1974 für den ORF tätig.
FPÖ kritisiert "Abzockermentalität"
In der aktuellen Ausgabe der „TV-Media" ist zu lesen, dass der Ex-Journalist zuletzt beim ORF ein Jahresgehalt von knapp unter 120.000 Euro bezogen habe. Zudem soll er vom öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Abschied 250.000 Euro - 25 Monatsgehälter als Abfertigung sowie Urlaubsauszahlung - erhalten haben. Beim ORF wollte man diese Zahlen am Dienstag nicht kommentieren, allerdings habe Freund nichts bekommen, was ihm nicht zugestanden wäre.
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl zeigte sich via Aussendung empört über „die Abzockermentalität des Neo-Politikers". Die Aussage, wonach er keine ORF-Pension erhalte habe sich als „glatte Unwahrheit" herausgestellt. Er forderte Freund daher auf, die Höhe der Pensionsauszahlung im Jahr 1999 bekannt zu geben. Spätestens jetzt sei Freund „für alle ASVG-Pensionisten, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben (...) unwählbar geworden".
>> Bericht von „DerStandard.at"
(Red.)