EU-Wahlkampf: Wie die Parteien mobilisieren wollen

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FREUND(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Das Match um Europa hat begonnen. Während die FPÖ auf die EU-Gegner setzt, fahren SPÖ, ÖVP, Neos und Grüne einen mehr oder weniger ausgeprägten Pro-EU-Kurs.

Wien. Die Vorarbeiten sind erledigt. Fast alle Parteien haben ihre Spitzenkandidaten für die Wahl zum EU-Parlament am 25.Mai nominiert. Die Neos-Mitgliederversammlung entscheidet zwar erst am 15.Februar über die Reihung der Kandidaten. Angelika Mlinar, der früheren Chefin des Liberalen Forums, dürfte Platz eins aber nicht mehr zu nehmen sein.

Neben Mlinar werden dann also Eugen Freund (SPÖ), Othmar Karas (ÖVP), Andreas Mölzer und Harald Vilimsky (die FPÖ versucht es dieses Mal mit einer Doppelspitze), Ulrike Lunacek (Grüne) und wohl auch Hans-Peter Martin zur Wahl stehen. Das Team Stronach verzichtet aller Voraussicht nach auf eine Kandidatur. Dafür treten das BZÖ und die Reformkonservativen (Rekos), eine neue Partei mit Ex-BZÖ- bzw. Ex-FPÖ-Mandatar Ewald Stadler an der Spitze, an.

Dann und wann hat der Wahlkampf schon seine Vorboten geschickt – etwa rund um den Akademikerball Ende Jänner in der Hofburg. Bei seiner Neujahrsrede in Brunn am Gebirge amTag danach hatte FPÖ–Chef Heinz-Christian Strache auch dank der Ball-Demos, die in Vandalismus ausarteten, reichlich Stoff.

Die SPÖ wiederum hatte mit ihrem Spitzenkandidaten Eugen Freund zunächst einen Coup gelandet. Allerdings blamierte sich der frühere ORF-Journalist wenig später, als er das durchschnittliche Monatsgehalt eines Arbeiters mit 3000 Euro brutto bezifferte. Tatsächlich liegt es um rund 1000 Euro darunter. Die steigende Skepsis der SPÖ-Funktionäre gegen seine Person versucht Freund nun mit einer Bundesländer-Tour zu entkräften.

(C) DiePresse

Ein bisschen Zeit bleibt immerhin noch. In die Intensivphase des Wahlkampfs werden die Parteien erst Mitte April, also rund sechs Wochen vor der Wahl, eintreten. Thematisch wird wohl kein Weg an den hohen Arbeitslosenzahlen in Europa vorbeiführen. Damit einher geht auch die Frage, inwieweit die Europäische Union die richtigen Schlüsse aus der Wirtschaftskrise gezogen hat.

Die FPÖ wird ihre Kritik den mehr oder weniger pro-europäischen Parteien SPÖ, ÖVP und den Grünen gegenüberstellen. Die Neos wiederum werden versuchen, den Begriff Europa auch emotional positiv zu besetzen. „Die Presse“ hat sich angesehen, wie die einzelnen Parteien ihren Wahlkampf anlegen werden und wie viel sie dafür auszugeben gedenken. Ein Überblick.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2014)

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