"Geizigste Politikerin“? Karl und das Ballkleid

GRAZER OPERNREDOUTE 2014
GRAZER OPERNREDOUTE 2014APA/ERWIN SCHERIAU
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Laut "News" zahlte die frühere Justizministerin einer Modeschülerin zunächst nur zehn Euro an Honorar. Im ÖVP-Klub weist man die Darstellung des Magazins zurück.

"Österreichs geizigste Politikerin": Diesen Titel verleiht das Magazin "News" der früheren Justizministerin und nunmehrigen Nationalratsabgeordneten Beatrix Karl (ÖVP). Die zweifelhafte Ehre wurde Karl wegen ihres Ballkleids, das sie bei der Grazer Opernredoute getragen hat, zuteil. Sie soll dafür zunächst lediglich zehn Euro an Honorar bezahlt haben. Im ÖVP-Klub weist man die Darstellung des Magazins zurück.

"News" zufolge hat eine Mode-Schülerin im Rahmen einer Projektarbeit die Robe für die Politikerin geschneidert. Den Stoff für das Kleid, der rund 300 Euro gekostet haben soll, hat die Politikerin demnach selbst mitgebracht. Die Schülerin schneiderte daraus dann in 150 Arbeitsstunden das Kleid. Von Karl soll sie dafür dann zehn Euro erhalten haben - was einen Stundensatz von 0,66 Cent ergeben würde. Nach der Anfrage des Magazins bei der VP-Abgeordneten habe diese ihrer Schneiderin dann doch noch 300 Euro gegeben (zwei Euro pro Stunde) und betont: „Das ist das teuerste Ballkleid, das ich je besessen habe. Aber es ist ein sehr schönes Kleid." Es sei "etwas Besonders, weil es von einer Schülerin genäht wurde. Daher war es mir das auch wert, ich bereue es nicht."

"Testimonial-Funktion bestmöglich erfüllt"

Aus dem ÖVP-Klub heißt es gegenüber der "Presse", die Schülerin habe zunächst 250 Euro für den Stoff und 41 Euro für Kleinmaterialien vorgestreckt. Karl habe den Betrag umgehend bar refundiert und dabei von 41 Euro auf 50 Euro aufgerundet. Dies sei aber nicht als "Honorar" gedacht gewesen. Bei der Abholung des Kleids habe Karl dann 300 Euro "als Dank für ein einzigartiges Ballkleid" übergeben. Im Übrigen habe sich die Schule darüber gefreut, dass sie Karl als Testimonial gewinnen konnte. Diese Funktion habe die Abgeordnete auch bestmöglich erfüllt. Zudem habe die Schülerin das Kleid während der Schulzeit geschneidert.

Der steirische Landesschulrat betont: "Rechtlich ist alles korrekt abgelaufen."

>> Bericht des Magazin „News"

(Red.)

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