Minister Rupprechter offen für Homosexuellen-Adoptionsrecht

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter
Landwirtschaftsminister Andrä RupprechterDie Presse (Clemens Fabry)
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Der bekennende Katholik überrascht mit liberalen Ansichten. Die ÖVP müsse sich "einer Debatte stellen", sagt er in einem Interview.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) tritt entgegen der ÖVP-Parteilinie für ein Adoptionsrecht für Schwule und Lesben ein. "Ich denke, es gibt genug gute Beispiele dafür, dass sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften wohlfühlen können. Ich vertrete da eine sehr viel liberalere Anschauung, als man von einem tief verwurzelten Tiroler Katholiken annehmen möchte", meint Rupprechter. Dass er sich selbst dennoch alskonservativ berschreibt, erklärt Rupprechter im Interview mit dem "Standard" so: "Konservativ heißt, traditionelle Werte zu erhalten - und das kann man auch in einem offenen Weltbild tun."

Die ÖVP müsse sich "einer Debatte stellen, der ich aber mit großer Gelassenheit entgegensehe. Die Neuausrichtung der Partei ist in vollem Gange - und ich werde mich mit einem offenen Ansatz einbringen", sagt der Landwirtschaftsminister in einem Interview für die Samstag-Ausgabe des "Standard". 

"Rot ist die Farbe der Herzenswärme"

Auf die Frage, wie er als ÖVP-Politiker die Botschaft von Papst Franziskus interpretiere, wonach "diese Wirtschaft tötet", meinte Rupprechter: "Ich nehme Franziskus' Friedensgrußbotschaft sehr ernst, nicht nur sein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Solidarität ist ein Prinzip der christlichen Soziallehre, Rot als Farbe der Herzenswärme nicht von einer einzigen Partei gepachtet - ich finde deshalb auch gut, dass der Papst die Versöhnung mit dem Sozialismus versucht." Dass Reich und Arm auseinanderklaffen, sei global betrachtet evident.

>> Interview im "Standard"

(APA/Red.)

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