Der ÖVP-Minister bekräftigt seinen Vorstoß für ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Er beruft sich dabei auch auf den Papst.
VP-Umweltminister Andrä Rupprechter zeigt sich unbeeindruckt von der (auch innerparteilichen) Kritik an seinem Eintreten für ein Adoptionsrecht für Homosexuelle. Es sollte einen "offenen Zugang" in dieser Frage geben, forderte er am Montag. Er sei jedenfalls "gegen eine Diskussionsverweigerung".
Für manche sei es "vielleicht überraschend, dass ich mich in dieser Frage so geäußert habe". In seinem familiären und persönlichen Umfeld "gibt es nicht wenige homosexuelle Menschen, die ich kenne und sehr lieb habe. Ich bin nicht bereit, diese außen vor zu lassen oder auszugrenzen". Man müsse "diese Menschen annehmen und akzeptieren. Da geht es nicht um Toleranz, sondern um Akzeptanz". Er kenne homosexuelle Partnerschaften seit vielen Jahren, "wo sich Kinder wohl fühlen".
Das Adoptionsrecht für Homosexuelle sei aber keine Forderung von ihm, betonte der Minister. Er habe lediglich eine Frage des "Standard"-Interviewers beantwortet. "Man hat mich vielleicht in eine falsche Schublade eingereiht. Man soll mit dem Schubladisieren aufpassen".
Zur innerparteiliche Kritik sagte Rupprechter: "Ich habe das nicht so empfunden, als ob mir jemand ins Gesicht gefahren ist. Zumindest habe ich keine Spuren". Er akzeptiere jedenfalls die Parteilinie.
"Wenn der Heilige Vater das sagt, gilt das für mich"
Kritikern, die meinten, dass seine Einstellung nicht mit seinen christlichen Wurzeln vereinbar sei, empfahl der Landwirtschaftsminister, "nachzulesen, was unsere oberste Autorität auf der Erde, in meiner Glaubensgemeinschaft Papst Franziskus, zur Frage der Homosexualität sagt: Wer bin ich, dass ich darüber urteile. Und wenn der Heilige Vater das sagt, gilt das für mich."
Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände hatte zuvor "wenig Verständnis und große Bedenken" gegenüber Rupprechters Aussagen geäußert.
(APA)