Rassistischer Sager: Strache stellt sich hinter Mölzer

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Rassistischer Sager: Strache stellt sich hinter Mölzer APA/HERBERT PFARRHOFER
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Mit der Entschuldigung des EU-Spitzenkandidaten für den Ausdruck "Negerkonglomerat" sei die Sache "gegessen", sagt FP-Chef Strache.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gibt seinem Spitzenkandidaten für die EU-Wahl, Andreas Mölzer, Rückendeckung. Mölzer habe sich bei ihm für den Ausdruck "Negerkonglomerat" sowie den Vergleich zwischen EU und "Drittem Reich" entschuldigt, erklärte Strache am Dienstag. Damit sei die Sache für ihn "gegessen und erledigt", er sehe keinen Grund für einen Rückzug des EU-Abgeordneten.

Mölzer hatte ursprünglich behauptet, im Zusammenhang mit der EU nur von einem "nekrophilen Konglomerat" gesprochen zu haben. Die Verwendung von "Negerkonglomerat" gestand er erst nach Auftauchen eines Audiofiles ein und entschuldigte sich dann öffentlich. Er sei "selber einigermaßen betroffen und erschüttert" gewesen, als er den Mitschnitt gehört habe.

Diese Darstellung sei "glaubhaft", sagte Strache dazu - schließlich verwende der EU-Abgeordnete den Ausdruck "Nekrophilie" häufig. Und er sei eben der festen Überzeugung gewesen, eine entsprechende Wortwahl verwendet zu haben.

Strache: Solche Vergleiche sollte man unterlassen

Die Äußerungen des Spitzenkandidaten würden ihm inhaltlich nicht gefallen, betonte Strache. Zwar sprach der FPÖ-Chef von einem "pointierten und überspitzten" Vergleich Mölzers zur "Regulierungswut" der EU. Solche Vergleiche sollte man aber grundsätzlich nicht anstellen und unterlassen.

Mölzer hatte gesagt, die EU sei eine Diktatur, gegen die "das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen sei. Am Montag verteidigte er diese Äußerung noch und sah keinen Grund für eine Entschuldigung.

Die SPÖ forderte am Dienstag den Abtritt des freiheitlichen Spitzenkandidaten. Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos erklärte in einer Aussendung, "aufrechte Demokraten" würden niemals ein faschistisches Terror-Regime verharmlosen und "derart widerwärtige rassistische Aussagen treffen". Auch die Grünen, die Israelitische Kultusgemeinde und SOS Mitmensch haben bereits den Rücktritt Mölzers gefordert.

Das "Südddeutsche Zeitung"-Magazin, das über Mölzers Aussagen berichtet hatte, stellte am Dienstag den Mitschnitt der "Negerkonglomerat"-Passage online.

>> Zum Audiofile des "SZ"-Magazins

(APA/Red.)

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