Westenthaler und der Halbmond

(c) APA (Roland Schlager)
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BZÖ-Chef Peter Westenthaler wettert gegen den Bau von Moscheen. Im "Halbmond-Streit" muss er allerdings klein beigeben und 3000 Euro an islamische Jugendorganisationen spenden.

Der Donnerstag stand für Peter Westenthaler ganz unter dem Zeichen des Halbmondes. Zuerst erklärte der BZÖ-Chef seine Unterstützung für das vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) geforderte Bauverbot für Moscheen und Minarette. In der nächsten Nationalratssitzung werde man eine Initiative gegen den Bau als "islamischer Machtsymbole" starten.

Wenig später wurde bekannt, dass sich Westenthaler mit dem SPÖ-Integrationsbeauftragten Omar Al-Rawi im so genannten "Halbmond-Streit" auf einen Vergleich geeinigt hat. Westenthaler hatte im Sommer 2006 behauptet, dass Al-Rawi die Anbringung von Halbmonden anstelle von Kreuzen auf Berggipfeln gefordert hätte. Wenig später wurde bekannt, dass Westenthaler einer Künstlergruppe auf den Leim gegangen war.

3000 Euro "Spende" für die islamische Jugend

Im nunmehrigen Vergleich verpflichten sich Westenthaler und das BZÖ, "die Verbreitung der Behauptung, der Kläger (Anm.: Omar Al-Rawi) hätte die Anbringung von Halbmonden statt Gipfelkreuzen auf österreichischem Berggipfeln gefordert (...) ab sofort zu unterlassen". Zusätzlich müssen Westenthaler und sein Bündnis 3000 Euro für "Jugend- und Sozialprojekte der Islamischen Glaubensgemeinschaft" spenden, Al-Rawi kann das Geld nach seinem Gutdünken verteilen. Westenthaler wollte den Vergleich am Donnerstag nicht kommentieren.

Omar Al-Rawi beurteilte die erzielte Einigung positiv. Der erfolgte Vergleich habe gezeigt, dass "man mit menschenverachtender Aufhusserei ohnedies nicht weit kommt", sagte er. Nach erfolgter Überweisung der "Spende" will Al-Rawi einen Teil der 3000 Euro dem islamischen Kinderchor Hilal übergeben. "Hilal" bedeutet auf Deutsch übrigens "Halbmond". (APA/Red.)

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