Winter: "Wollte religiöse Gefühle nicht verletzen"

(c) APA (Markus Leodolter)
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In einem Zeitungsinserat gibt die Grazer Spitzenkandidatin der FPÖ zu, dass ihre Formulierungen "überspitzt" waren. Sie wollte die religiösen Gefühle der Menschen "auf keinen Fall verletzen".

Susanne Winter, FPÖ-Spitzenkandidatin bei der am Sonntag in Graz stattfindenden Kommunalwahl, hat öffentlich so etwas wie Bedauern nach ihren islamfeindlichen Aussagen gezeigt. In am Samstag in Grazer Tageszeitungen geschalteten Inseraten räumt sie ein, dass ihre Formulierungen "überspitzt" gewesen seien und sie "auf keinen Fall die religiösen Gefühle von Menschen verletzen" wollte.

Es sei ihr darum gegangen, Missstände aufzuzeigen. Ihre Kritik habe sich auf Fälle von Kindermissbrauch, Zwangsehen, Gewalt gegen Frauen und Unterdrückung von Freiheitsrechten, "wie sie leider auch hierzulande traurige Realität sind", bezogen. In den Augen Winters, die sich heute als Zielscheibe von Hass und Morddrohungen sieht, sei es beschämend, "dass viele sogenannte Verantwortungsträger diese Drohungen nicht schärfstens zurückweisen".

Gleichzeitig bekräftigte die FPÖ-Politikerin, sie werde sich nicht davon abhalten lassen, weiter "dem radikalen Islam die Stirn zu bieten und das Festsetzen von Parallel- und Gegengesellschaften bei uns zu verhindern". Winter hält am Samstagnachmittag gemeinsam mit FPÖ-Chef Strache am Grazer Hauptplatz ihre Wahlkampfschluss-Kundgebung ab.

Die Attacken der FPÖ gegen den Islam zeigen unterdessen auch Auswirkungen in den österreichweiten Meinungsumfragen. OGM und Fessel verzeichneten ein Minus bei den Freiheitlichen. Laut Fessel-Meinungsforscher Peter Ulram ist die FPÖ "in dieser Woche zurückgefallen. Und zwar seit der Islam-Aussage von Susanne Winter. Zwei Prozent geben ihr Recht. Fast ein Drittel hält die Causa Mohammed für ein wichtiges Thema, aber nicht in diesem Ton. Zwei Drittel finden, dass die Grazer Spitzenkandidatin in jeder Hinsicht falsch liegt."

(APA)

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