Van der Bellen betont Distanz zur SPÖ

Der Grüne Bundessprecher Van der Bellen hat am Sonntag die Distanz seiner Partei gegenüber der SPÖ betont. In der ORF-"Pressestunde" gestand er zwar "große Übereinstimmung" in der Programmatik - vor allem der Sozialpolitik - ein, bei der Umsetzung der Themen ist er von den Sozialdemokraten aber enttäuscht. Auch habe sich die SPÖ bisher nie zu einer Zusammenarbeit mit den Grünen durchringen können.

Mit der ÖVP gebe es diese bereits, verwies der Grünen-Chef auf Schwarz-Grüne Koalitionen in Bregenz, Oberösterreich oder Graz. Auch mit prominenten SPÖ-Spitzen hat Van der Bellen in letzter Zeit wenig Freude. Zu einer Wortmeldung von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kalina, der bei den Grünen den Wandel von einer alternativen zu einer konservativen Partei ausgemacht hatte, meinte der Grünen Chef: "Der hat es notwendig", die SPÖ sei es doch selbst, die mit der ÖVP "auf allen Ebenen zusammenarbeitet". Scharfe Kritik gab es auch für Wiens Bürgermeister Häupl, der am Samstag beim SPÖ-Landesparteitag die Oppositionsparteien geschlossen als "Blödeln" bezeichnet hatte.

Zumindest im Klimaschutz sieht Van der Bellen - jedenfalls auf dem Papier - mit der ÖVP größere Gemeinsamkeiten als mit der SPÖ. Aber: "In der Realität ist das Gegenteil der Fall", gab er sich auch von der Politik von Umweltminister Pröll enttäuscht.

Keine Freunde hat sich Van der Bellen mit seinen Aussagen bei den politischen Mitbewerbern gemacht. Für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kalina hat der Grünen-Chef "keinerlei Antworten auf die Sorgen und Nöte der Bevölkerung" gegeben. Auch die ÖVP fand wenig Positives, Finanzsprecher Stummvoll kritisierte das Grüne Steuerkonzept als "Belastungsmodell sondergleichen". Die FPÖ attestierte dem Grünen-Chef "völlige Realitätsblindheit" und das BZÖ ortete Mut- und Lustlosigkeit.

(APA)

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