"Menschen statt Lobbys": Moser verteidigt Strasser-Plakate

''Menschen sind wichtiger als Lobbys''-Plakate der Grünen.
''Menschen sind wichtiger als Lobbys''-Plakate der Grünen.(c) Grüne
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Der Ex-Minister verkörpere den Lobbyismus, verteidigt die Grüne die EU-Wahl-Sujets. Auf Twitter wird indes parteiinterne Kritik an der "Hetze" laut.

Die Grüne Abgeordnete Gabriela Moser verteidigt die umstrittenen Wahlkampfplakate mit dem früheren ÖVP-Politiker Ernst Strasser. Die Sujets zeigen den in der sogenannten Lobbyistenaffäre in erster Instanz verurteilten Ex-Innenminister mit dem Slogan "Menschen sind wichtiger als Lobbys". Für Moser geht es dabei darum, ein wesentliches EU-Thema plakativ abzubilden.

Die Kritik, wonach ein nicht rechtskräftig Verurteilter im Wahlkampf noch einmal öffentlich vorgeführt werde, ließ die Grüne am Freitag nicht gelten. Die Darstellung sei zwar "plakativ", aber Strasser stehe für eine Personifizierung des Lobbyismus, argumentierte Moser. Immerhin seien hier Gesetze gebrochen worden.

Parteiinterne Kritik via Twitter

Auf Twitter hagelte es unterdessen am Freitag heftige Kritik bekennender Grüner an dem Plakat: Der ehemalige Bundesgeschäftsführer, Pius Strobl, überlegt öffentlich, die Partei "nach 28 Jahren Treue" nicht zu wählen: "Nein, diese Partei, die diese unwürdige Strasser-Hetze betreibt, das ist nicht meine (...) für einen billigen Gag Rechte zu missachten, zu hetzen und zu ächten - das geht gar nicht!", twitterte Strobl. Er beobachte "kritisch den stark zunehmenden Populismus, die Skandalisierungstendenzen, die Rundumschläge und Boulevardisierung".

Kritik kommt auch von Asylanwalt Georg Bürstmayr, der bei der vergangenen Nationalratswahl für die Grünen kandidiert hatte. Er twitterte: "Hiermit erkläre ich mich in aller Form mit Ernst Strasser solidarisch. DAS geht zu weit."

(APA)

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