Harald Mahrer: Vom Think Tank-Leiter zum Staatssekretär

Harald Mahrer
Harald MahrerAPA/EXPA PICTURES/EXPA/ MICHAEL
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Der 41-jährige Unternehmer ließ in der Vergangenheit durch einen außergewöhnlichen Vorschlag zur Schuldenbremse aufhorchen.

Harald Mahrer, Leiter der ÖVP-nahen Julius Raab Stiftung, wird der neue Staatssekretär, der Parteichef Reinhold Mitterlehner im Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium unterstützen soll. Der 41-jährige Unternehmer ist Co-Herausgeber der Publikation "Die Volkspartei REvolution" und ließ in der Vergangenheit durch einen außergewöhnlichen Vorschlag zur Schuldenbremse aufhorchen.

Harald Mahrer, geboren am 27. März 1973 in Wien, ist Unternehmer und seit 2011 Präsident der Julius Raab Stiftung. Gemeinsam mit ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel und Dietmar Halper von der Politischen Akademie arbeitet er bereits an der Reform des Parteiprogramms.

Verzicht nach Platz elf auf der Liste

Der 41-Jährige studierte Betriebswirtschaft und promovierte an der Wirtschaftsuniversität Wien. Er forscht aktiv im Bereich Erneuerung der Demokratie und ist Autor mehrerer Publikationen zu den Themen Politik und Demokratieentwicklung. Mahrer gründete den Think Tank demokratie.morgen und das Metis Institut für ökonomische und politische Forschung.

Während seines Studiums war der Wiener als Mitglied der Aktionsgemeinschaft in der Studentenpolitik tätig und laut Angaben der Julius Raab Stiftung 1995 auch deren geschäftsführender Bundesobmann. Im Vorjahr wollte Mahrer bei der Nationalratswahl ins Parlament einziehen und führte bereits einen intensiven Vorwahlkampf. Nachdem er allerdings nur auf Platz 11 der Wiener Landesliste gereiht werden sollte, verzichtete er dem Vernehmen nach von sich aus auf eine Kandidatur.

Was seine unternehmerische Tätigkeit betrifft, gründete Mahrer etwa das Forschungs- und Beratungsunternehmen legend Consulting und war 2006 bis 2010 geschäftsführender Gesellschafter der PR-Agentur Pleon Publico und anschließend bei der Unternehmensberatung cumclave. Seit 2011 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Tauern Holding und als Business Angel engagiert.

Vorschlag: "Persönlicher Defizitbeitrag"

Im Herbst 2011 ließ Mahrer mit einer ungewöhnlichen Idee zur Schuldenbremse aufhorchen. Mahrer schlug damals vor (übrigens gemeinsam mit Gottfried Haber, der in den vergangenen Tagen an der Gerüchtebörse als neuer Finanzminister gehandelt wurde): Überzieht eine Gebietskörperschaft, muss jeder Wahlberechtigte einen "persönlichen Defizitbeitrag" zahlen.

Von seinem Umfeld wird der Unternehmer jedenfalls als "vif, durchsetzungsstark und visionär" beschrieben. Die Durchsetzungskraft wird er mitunter brauchen, gilt gerade der Wissenschaftsbereich doch als nicht ganz einfach.

Mahrer ist mit einer Unternehmerin verheiratet.

(APA)

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