Haider hatte 1,8 Promille Alkohol im Blut

Jörg Haiders Dienstwagen nach dem Unfall
Jörg Haiders Dienstwagen nach dem Unfall (c) APA (Gert Eggenberger)
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Der Kärntner Landeshauptmann war bei seinem tödlichen Auto-Unfall betrunken. Das bestätigte BZÖ-Chef Petzner am Mittwoch.

Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) war zum Zeitpunkt seines Autounfalls vom Samstag betrunken: Neo-Parteichef Stefan Petzner gab am Mittwoch nach Rücksprache mit den Behörden und der Familie eine Stellungnahme ab, wonach Haider zum Unglückszeitpunkt 1,8 Promille hatte. "Es ist richtig, dass Landeshauptmann Jörg Haider zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert war. Ich kann und muss das bestätigen", so Petzner.

Die Gerichtsmedizin habe den Alkoholisierungsgrad festgestellt, so Petzner. Eine Stellungnahme der Behörden und der Familie werde es nicht mehr geben. "Ich kann nur appellieren, dass die Medien das akzeptieren."

"Medien sollen Stopptaste drücken"

Die österreichischen und die internationalen Medien sollten "jetzt und hier die Stopptaste drücken und die Berichterstattung betreffend des Unfalles abschließen", appellierte Petzner. Bei dem Unfall sei niemand verletzt worden, "sondern Jörg Haider selbst hat den höchsten Preis gezahlt, den man zahlen kann, nämlich sein Leben." Damit erreiche der Unfall "eine Dimension, die nicht mehr die öffentliche Person Jörg Haider betrifft, sondern die Privatperson." Haider habe gerne Feste gefeiert, erklärte Petzner.

Das Nachrichtenmagazin "News" hatte zuvor berichtet, dass Haider zum Unfallzeitpunkt stark alkoholisiert gewesen sei.

Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit erklärt, steigt die Unfallgefahr durch erhöhte Risikobereitschaft bereits ab einem Gehalt von 0,8 Promille im Blut um etwa 80 Prozent.

Entspricht 10 doppelten Schnäpsen

Auch wenn man nichts über die genauen Umstände des Alkoholkonsums Haiders - wie den Zeitraum bzw. die Art der Getränke - weiß, ging ein bekannter Ernährungsexperte, der nicht namentlich genannt werden wollte, davon aus, dass der Kärntner Landeshauptmann eine Menge zu sich genommen haben muss, die umgerechnet zehn doppelten Schnäpsen entsprechen würde, um auf den Wert von 1,8 Promille zu kommen. Normalerweise würden bei einem solchen Wert die Leute beim Gehen schon schwanken, zeigte sich der Experte überzeugt.

Haider war am Samstag in den frühen Morgenstunden mit seinem Dienstwagen, einem VW Phaeton, in der Kärtner Ortschaft Lambichl von der Straße abgekommen und gegen einen Betonpfeiler geprallt. Der Wagen überschlug sich mehrmals, Haider starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Tachometer seines Wagens war bei 142 km/h stecken geblieben. An jener Stelle der Loiblpass-Bundesstraße, an der Haider mit seinem Auto ins Schleudern geriet, gilt ein Tempolimit von 70 km/h, knapp 100 Meter später ist Tempo 50 vorgeschrieben. Die entsprechende Gebotstafel war vom Unfallfahrzeug gerammt und umgerissen worden.

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(APA/Red.)

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